In Kroatien hat sich eine Mehrheit der Wähler in einer Volksabstimmung gegen die sogenannte "Homo-Ehe" ausgesprochen. Nach Auszählung von über 90 Prozent der abgegebenen Stimmen liegen die Befürworter des "christlichen Modells" mit rund zwei Dritteln uneinholbar vorne.
Die Wahlbeteiligung lag laut der Prognose allerdings nur bei rund 38 Prozent. Demnach soll in der Verfassung Kroatiens künftig festgeschrieben werden, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau eingegangen werden darf, nicht aber zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. Initiiert wurde das Referendum von der kirchennahen Organisation "Im Namen der Familie", die katholische Kirche hatte es ebenfalls unterstützt. Die Mehrheit gegen die "Homo-Ehe" kam zustande, obwohl sich fast alle Medien klar gegen das Referendum positioniert hatten, ebenso wie die Regierung.
Die Bürgerinitiative, die das Referendum angestoßen hatte, hatte deswegen sogar zahlreichen Medien die Akkreditierung für die Berichterstattung aus der Wahlzentrale der Initiative verweigert. Der sozialdemokratische Premier Zoran Milanovic sprach von einem "traurigen und sinnlosen Referendum".