Hagen (ots) - Es geht also doch. Multilaterale Absprachen über Handelserleichterungen sind möglich. Das bedeutet für die Unternehmen weniger Bürokratie und damit weniger Kosten. Weniger Belege, Zertifikate, Formblätter. Der Handelsverband BGA schätzt, dass heute noch jedes Handelsgeschäft im Schnitt 25 Personen beschäftigt und 40 Dokumente erfordert. Das ist zu viel.
Deutschland ist als ehemaliger Export-Weltmeister mit einem geschätzten Plus von 60 Milliarden Euro in fünf Jahren Haupt-Profiteur der überraschenden Einigung von Bali. Neun Millionen Arbeitsplätze stehen und fallen hierzulande mit den Ausfuhren, die immerhin ein Volumen von über einer Billion Euro aufweisen. Die deutsche Wirtschaft ist daher existenziell an einem möglichst freien Welthandel interessiert.
Aber das Abkommen darf und sollte nicht nur durch die Brille der reichen Industriestaaten betrachtet werden. Auch die Entwicklungsländer sind eingebunden, was für deren Integration in den Welthandel besser ist, als durch mögliche zweiseitige Abkommen wirtschaftlich starker Länder benachteiligt zu werden. Der geplante Pakt zwischen der EU und den USA hätte so ein Beispiel werden können.
Das nimmt der Kritik am Abkommen von Bali etwas die Schärfe, kann sie aber nicht entkräften. Es ist nur zustande gekommen, weil Indien Grundnahrungsmittel zur Versorgung Armer als Ausnahme-Tatbestand weiter subventionieren darf. Andere Lebensmittel sind davon ausgeschlossen. Kein anderes Land darf künftig noch in eigener Regie durch Subventionen Hunger bekämpfen. Das ist die Kehrseite der glänzenden Medaille. Die WTO fühlt sich für Freihandel zuständig, nicht für Hunger.
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Deutschland ist als ehemaliger Export-Weltmeister mit einem geschätzten Plus von 60 Milliarden Euro in fünf Jahren Haupt-Profiteur der überraschenden Einigung von Bali. Neun Millionen Arbeitsplätze stehen und fallen hierzulande mit den Ausfuhren, die immerhin ein Volumen von über einer Billion Euro aufweisen. Die deutsche Wirtschaft ist daher existenziell an einem möglichst freien Welthandel interessiert.
Aber das Abkommen darf und sollte nicht nur durch die Brille der reichen Industriestaaten betrachtet werden. Auch die Entwicklungsländer sind eingebunden, was für deren Integration in den Welthandel besser ist, als durch mögliche zweiseitige Abkommen wirtschaftlich starker Länder benachteiligt zu werden. Der geplante Pakt zwischen der EU und den USA hätte so ein Beispiel werden können.
Das nimmt der Kritik am Abkommen von Bali etwas die Schärfe, kann sie aber nicht entkräften. Es ist nur zustande gekommen, weil Indien Grundnahrungsmittel zur Versorgung Armer als Ausnahme-Tatbestand weiter subventionieren darf. Andere Lebensmittel sind davon ausgeschlossen. Kein anderes Land darf künftig noch in eigener Regie durch Subventionen Hunger bekämpfen. Das ist die Kehrseite der glänzenden Medaille. Die WTO fühlt sich für Freihandel zuständig, nicht für Hunger.
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