Karlsruhe (ots) - Es ist jedermanns gutes Recht, also auch das des Bundespräsidenten, zu entscheiden, wohin er reisen will. Joachim Gauck indes muss sich sehr wohl überlegen, welche Konsequenzen die Absage eines Besuchs bei den olympischen Winterspielen im russischen Sotschi haben wird und haben kann. Boykotte sind, wie man nicht erst seit gestern weiß, immer eine zweischneidige Sache. Oft genug treffen sie die Falschen. Sicher, der Bundespräsident hat sich vorsorglich gegen den Vorwurf gewappnet, sein Verzicht auf einen Besuch in Sotschi käme einer Missachtung der deutschen Sportler gleich, die sich vier Jahre lang auf das sportliche Großereignis vorbereitet haben. Gauck will die Athleten deshalb nach ihrer Rückkehr empfangen. Im Falle Gaucks mögen noch andere Gründe für die Absage eine Rolle spielen. Er hatte es seit seinem Amtsantritt nicht eilig, nach Moskau zu kommen. Gaucks Familiengeschichte und seine Erfahrungen mit der sowjetischen Besatzungsmacht waren jedenfalls nicht dazu angetan, die Pläne für einen Besuch in Russland zu beschleunigen. Als es dann so weit war, ließ Präsident Putin seinerzeit das Treffen platzen. Aus Termingründen, wie man in solchen Fällen zu sagen pflegt. Seinerzeit, wie auch jetzt, wäre es ja wohl kaum vorstellbar, dass ein Dissident aus der Ex-DDR Putin begegnet, ohne ein Wort zu den Schikanen zu sagen, denen die russische Opposition ausgesetzt ist.
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