Osnabrück (ots) - Es bleibt ein Politikum
Ob er das im Sinn hatte, der Bundespräsident? Vielleicht wollte er tatsächlich einfach nur Bescheid sagen in Russland: Danke für die Einladung, ich kann leider nicht kommen, nichts für ungut. Joachim Gaucks Sprecherin hat schließlich betont, dass ein Präsidentenbesuch bei Olympischen Spielen keine Pflicht sei, siehe Köhler und Vancouver 2010. Man könnte also die Interpretation als übertrieben abtun, Gauck setze mit dieser Absage ein politisches Zeichen. Er könnte doch einfach andere Pläne haben für diese Zeit. Oder der protokollarischen Schwierigkeit aus dem Weg gehen wollen, die sich daraus ergibt, dass er Russland und Putin bisher noch keinen offiziellen Besuch abgestattet hat.
Doch erstens lässt sich kaum ignorieren, dass Gauck schon mehrfach öffentlich Kritik an der Menschenrechtslage im Land dieser Olympischen Spiele geübt hat, und zweitens hatte er immerhin keine Probleme, 2012 die Sommerspiele in London in seinem Terminkalender unterzubringen. Die Vermutung, Gauck möchte mit seiner Absage etwas sagen, ist deshalb legitim. Entscheidend ist aber vielmehr, dass seine Absage so starke Reaktionen auslöst, bei einem Thema, dessen heikle Seiten längst bekannt sind. Das zeigt: Die Spiele von Sotschi bleiben ein Politikum, das viele Menschen bewegt und beschäftigt. Die Argumente der Kritiker sind weiterhin aktuell, und ihr Blick auf die Situation der Minderheiten in Russland bleibt wichtig. Daran zu erinnern, ob absichtlich oder nicht, hat Gauck erreicht.
Anne Diekhoff
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Ob er das im Sinn hatte, der Bundespräsident? Vielleicht wollte er tatsächlich einfach nur Bescheid sagen in Russland: Danke für die Einladung, ich kann leider nicht kommen, nichts für ungut. Joachim Gaucks Sprecherin hat schließlich betont, dass ein Präsidentenbesuch bei Olympischen Spielen keine Pflicht sei, siehe Köhler und Vancouver 2010. Man könnte also die Interpretation als übertrieben abtun, Gauck setze mit dieser Absage ein politisches Zeichen. Er könnte doch einfach andere Pläne haben für diese Zeit. Oder der protokollarischen Schwierigkeit aus dem Weg gehen wollen, die sich daraus ergibt, dass er Russland und Putin bisher noch keinen offiziellen Besuch abgestattet hat.
Doch erstens lässt sich kaum ignorieren, dass Gauck schon mehrfach öffentlich Kritik an der Menschenrechtslage im Land dieser Olympischen Spiele geübt hat, und zweitens hatte er immerhin keine Probleme, 2012 die Sommerspiele in London in seinem Terminkalender unterzubringen. Die Vermutung, Gauck möchte mit seiner Absage etwas sagen, ist deshalb legitim. Entscheidend ist aber vielmehr, dass seine Absage so starke Reaktionen auslöst, bei einem Thema, dessen heikle Seiten längst bekannt sind. Das zeigt: Die Spiele von Sotschi bleiben ein Politikum, das viele Menschen bewegt und beschäftigt. Die Argumente der Kritiker sind weiterhin aktuell, und ihr Blick auf die Situation der Minderheiten in Russland bleibt wichtig. Daran zu erinnern, ob absichtlich oder nicht, hat Gauck erreicht.
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