(NEU: Renten-Tabelle)
Nach einer rabenschwarzen Woche haben die Wall-Street-Indizes am Freitag wenigstens ein Stückchen zugelegt. Mehr als eine kleine Gegenbewegung war dies aber nicht, und Entspannung kam schon gar nicht auf. Denn vor der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche dominierte weiter die Vorsicht. "Die Märkte befinden sich im latenten Risk-off-Modus", sagte Philipp Timmermann von der BHF-Bank. Ausgelöst hätten diese risikoscheue Haltung gute Konjunktur-Daten aus den USA und ein mögliches Ende der US-Haushaltskrise. Denn die beiden an sich positiven Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, das die Fed bald eine härtere Gangart verfolgt.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 15.755 Punkte. Der S&P-500 Index schloss unverändert bei 1.775 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,1 Prozent auf 4.001 Punkte. An der Nyse standen 1.764 (Donnerstag: 1.304) Gewinnern 1.308 (1.786) Verlierer und 113 (112) unveränderte Aktien gegenüber. Umgesetzt wurden 0,64 (0,75) Milliarden Aktien.
Die am Freitag veröffentlichten US-Erzeugerpreise gingen im November um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, während Ökonomen hier mit einem unveränderten Stand gerechnet hatten. Für Ralf Umlauf, Marktstratege der Helaba, bestätigten die Zahlen das aktuelle Niedriginflationsumfeld. Die Fed könnte dies als Argument nutzen, das Tapering zu verzögern. Die Entscheidung in der nächsten Woche ist für Umlauf "keine ausgemachte Sache". Auf den Markt hatten die Daten allerdings kaum Einfluss.
Kurz vor Börsenschluss kam die Meldung, dass Sprint Nextel ein Übernahmeangebot für die Telekomtochter T-Mobile US plant. Dies wäre ein Zusammenschluss der Nummer drei mit der Nummer vier unter den US-Mobilfunkanbietern. Damit entstünde ein Unternehmen, das es mit den Platzhirschen Verizon Wireless und AT&T aufnehmen könnte. Allerdings haben die Kartellbehörden noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Die Aktie von T-Mobile US sprang um 8,6 Prozent nach oben, das Sprint-Papier gewann 3,4 Prozent. Bei den Aktien der Konkurrenten AT&T sowie Verizon tat sich dagegen wenig.
Die Aktien von Adobe liefen um knapp 13 Prozent nach oben. Grund dafür war Marktteilnehmern zufolge ein besser als erwarteter Umsatz im vierten Quartal. Der unter den Prognosen von Experten ausgefallene Ausblick für das laufende Geschäftsjahr belastete dagegen nicht.
Im Dow-Jones-Index standen Visa an der Spitze der Gewinner. Ein Bundesgericht hat am Freitag eine Vereinbarung nach einer Sammelklage zwischen Visa und Mastercard auf der einen Seite und dem Handel auf der anderen Seite gebilligt. Dabei ging es um die Transaktionsgebühren; dem Gericht zufolge ist das Abkommen zwischen den beiden Parteien fair. Die Aktie von Visa legte um 1,9 Prozent zu, die von Mastercard um 0,7 Prozent.
Das Industriekonglomerat United Technologies hat einen enttäuschenden Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Der Hersteller von Aufzügen und Flugzeugturbinen wird beim Gewinn nur noch im besten Fall die Markterwartungen erreichen, beim Umsatz liegt das Unternehmen schon jetzt unter den Prognosen. Als Grund verwies der Konzern auf das insgesamt eher schwierige konjunkturelle Umfeld. Die Aktie verlor 0,7 Prozent.
Am Devisenmarkt hat der Euro seinen Höhenflug über die Marke von 1,38 Dollar erst einmal beendet. Die Gemeinschaftswährung notierte nur noch bei 1,3738 Dollar. Insgesamt überrascht aber weiterhin die jüngste Stärke des Euro trotz der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Anziehens der geldpolitischen Zügel in den USA. Denn dies sollte eigentlich den Dollar stützen. Die Credit Agricole spricht von einer "inhärenten Euro-Stärke", nachdem sich die EZB zuletzt geldpolitisch weit weniger "locker" gezeigt habe als vom Markt erwartet.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt erholten sich leicht von den Abgaben des Vortages. Die Rendite der zehnjährigen Papiere sank um einen Basispunkt auf 2,87 Prozent. Die Investoren würden sich weiter für die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche positionieren, merkte ein Teilnehmer an. Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zurück und lag bei 96,60 Dollar, das war ein Minus von 0,90 Dollar oder 0,9 Prozent. Sorgen bezüglich eines weltweiten Öl-Überangebots belasteten das Sentiment, so ein Teilnehmer.
Nach den zuletzt starken Preiseinbußen am Goldmarkt setzte nun eine leichte Erholung ein. Am Vortag hatte die Feinunze den größten Tagesverlust seit Anfang Oktober verzeichnet. Der Goldpreis bewegte sich nun bei 1.237 Dollar, nachdem er am Vortag um 1.225 Dollar gehandelt worden war.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.755,36 0,10 15,93 S&P-500 1.775,32 -0,01 -0,18 Nasdaq-Comp. 4.000,98 0,06 2,57 Nasdaq-100 3.456,40 -0,11 -3,89 ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 27/32 flat 0,330% flat 5/8% 3-Year 99 27/32 flat 0,678% flat 1 1/4% 5-year 98 20/32 flat 1,538% flat 2% 7-Year 98 14/32 flat 2,244% flat 2 3/4% 10-year 98 31/32 up 2/32 2,868% -0,9BP 3 3/4% 30-year 97 25/32 up 12/32 3,875% -2,2BP DEVISEN zuletzt '+/- % Fr. 8.44 Uhr Do, 17.23 Uhr EUR/USD 1,3738 -0,11% 1,3753 1,3747 EUR/JPY 141,7143 -0,47% 142,3860 141,8087 EUR/CHF 1,2228 -0,03% 1,2231 1,2232 USD/JPY 103,1745 -0,38% 103,5665 103,1280 GBP/USD 1,6301 -0,25% 1,6342 1,6330 ===
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DJG/DJN/raz
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December 13, 2013 16:43 ET (21:43 GMT)
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