Osnabrück (ots) - Nicht mehr Wegducken
Saufen bis der Arzt kommt: Der platte Spruch trifft es in zu vielen Fällen. Jedes Jahr aufs Neue schrecken steigende Zahlen auf: 2012 waren es weit mehr als 25 000 junge Menschen, die mit einem Vollrausch ins Krankenhaus kamen. Eine Zunahme von 90 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich lässt keinen Interpretationsspielraum: Die Auswüchse sind so gravierend, dass ein Wegducken nicht mehr hinnehmbar ist.
Soweit die Diagnose. Die Behandlung ist ungleich schwerer. Mehr Kontrollen, härtere Strafen für Händler, die auf den Umsatz schielen und nicht auf den Ausweis des Kunden; dazu groß angelegte Kampagnen mit bunten Plakaten und lustigen Kinospots. Das klingt gut, riecht nach Aktivität, hilft aber nur bedingt. Mit härteren Gesetzen oder Vorschriften wird sich das Problem nicht lösen lassen. Vielmehr entwickeln gerade Jugendliche einen besonderen Ehrgeiz und große Kreativität, wenn es darum geht, Regeln zu umgehen. Kurz: Wer an Bier, Schnaps und Wein kommen will, schafft es meist auch.
Extremer Alkoholkonsum ist letztlich Ausdruck vielfältiger gesellschaftlicher Probleme. Viele - unabhängig vom Alter - greifen zur Flasche, um den wachsenden Arbeitsstress oder andere Sorgen runter zu spülen. Andere treibt die Perspektivlosigkeit. Die Ursachen zu behandeln ist deutlich schwieriger, als an den oberflächlichen Symptomen herumzudoktern.
Erhard Böhmer
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Saufen bis der Arzt kommt: Der platte Spruch trifft es in zu vielen Fällen. Jedes Jahr aufs Neue schrecken steigende Zahlen auf: 2012 waren es weit mehr als 25 000 junge Menschen, die mit einem Vollrausch ins Krankenhaus kamen. Eine Zunahme von 90 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich lässt keinen Interpretationsspielraum: Die Auswüchse sind so gravierend, dass ein Wegducken nicht mehr hinnehmbar ist.
Soweit die Diagnose. Die Behandlung ist ungleich schwerer. Mehr Kontrollen, härtere Strafen für Händler, die auf den Umsatz schielen und nicht auf den Ausweis des Kunden; dazu groß angelegte Kampagnen mit bunten Plakaten und lustigen Kinospots. Das klingt gut, riecht nach Aktivität, hilft aber nur bedingt. Mit härteren Gesetzen oder Vorschriften wird sich das Problem nicht lösen lassen. Vielmehr entwickeln gerade Jugendliche einen besonderen Ehrgeiz und große Kreativität, wenn es darum geht, Regeln zu umgehen. Kurz: Wer an Bier, Schnaps und Wein kommen will, schafft es meist auch.
Extremer Alkoholkonsum ist letztlich Ausdruck vielfältiger gesellschaftlicher Probleme. Viele - unabhängig vom Alter - greifen zur Flasche, um den wachsenden Arbeitsstress oder andere Sorgen runter zu spülen. Andere treibt die Perspektivlosigkeit. Die Ursachen zu behandeln ist deutlich schwieriger, als an den oberflächlichen Symptomen herumzudoktern.
Erhard Böhmer
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