DAX rutscht unter 9.000er Marke
Metro-Ausblick und Balda-Dividende beflügeln entsprechende Aktien
An den Finanzmärkten herrscht noch immer Unsicherheit über den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed. Die Einigung auf einen Kompromiss im US-Haushaltsstreit, dem allerdings der Senat und das Repräsentantenhaus noch zustimmen müssen, erhöhe Händlern zufolge die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Drosselung der Geldflut durch die Fed. Ein weiteres Argument dafür, dass sie den Fuß etwas vom Vollgas der Gelddruckmaschinen nehmen könnte, sei der überraschend starke Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag. Welche psychologischen Auswirkungen eine solche Maßnahme auf das Verhalten der Marktteilnehmer haben würde, ist schwer zu prognostizieren.
Unterdessen wurde bekannt, dass der ehemalige Chef der israelischen Notenbank, Stanley Fischer, für den Posten des Stellvertretenden Fed-Chefs nominiert werden solle. Der US-Israeli wird allerdings in der Geldpolitik für strenger gehalten als die neue Fed-Chefin Janet Yellen.
Der DAX gibt weiter nach. Er rutschte heute zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 9.000 Punkten. Der Tagestiefstkurs wurde vorerst bei 8.984 Zählern festgestellt.
Am frühen Nachmittag lag das deutsche Börsenbarometer dann aber wieder bei 9.050 Punkten mit nur noch 26 Zählern bzw. 0,3 Prozent im Minus.
Der Euwax-Sentiment-Index zog am frühen Nachmittag nach oben und lag sogar wieder leicht oberhalb der Nulllinie. In dieser Phase setzten die Anleger offenbar zunehmend mit Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf kurzfristig steigende Kurse des DAX.
Der Handelsriese Metro gab heute sein ausführliches Zahlenwerk für das Rumpfgeschäftsjahr 2013 bekannt. Die meisten Analysten rechneten im Vorfeld bereits damit, dass der Konzern sein Gewinnziel erreicht habe. Sie gingen für die Zeit von Januar bis September von einem operativen Gewinn in Höhe von 717 Millionen Euro aus. Vermeldet wurden heute sogar 728 Millionen Euro. Unter dem Strich musste allerdings ein Verlust von 71 Millionen Euro hingenommen werden. Für das Rumpfgeschäftsjahr soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Konzernchef Olaf Koch prognostiziert für das kommende Geschäftsjahr 2013/14 einen operativen Gewinn vor Sonderfaktoren in Höhe von mehr als 1,7 Milliarden Euro. Der Aktienkurs kletterte bis zum Nachmittag um 0,7 Prozent auf 34,43 Euro. Im Hoch lag das Papier heute allerdings schon mal bei 35,96 Euro.
Der Kunststoffteile-Hersteller Balda hat seinen Umsatz dank zweier Zukäufe in den USA verbessert und will erneut eine Sonderdividende zahlen. Die Aktie sprang um 17,3 Prozent auf 4,78 Euro nach oben und war damit stärkster Gewinner im SDAX.
An der Euwax waren nach der Empfehlung eines Börsenbriefes heute zunehmend Knock-out-Calls auf den Euro zum Ungarischen Forint gesucht. Aber auch Knock-out-Calls auf Gold und die RWE-Aktie wurden rege gekauft.
Bemerkenswert ist außerdem die gestiegene Nachfrage nach Call-Optionsscheinen auf EADS.
Börse Stuttgart TV
Worauf sollten sich Anleger in 2014 einstellen? Wie könnte eine optimale Depotstruktur ausschauen? Thomas Wüst von der Valorvest Vermögensverwaltung sprach im Interview mit Andreas Scholz von Börse Stuttgart TV über die Herausforderungen für Anleger, den Exit der Notenbanken sowie die Gefahr eines Währungskrieges im kommenden Jahr.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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AXC0083 2013-12-20/10:09