Nach ADP-Daten: DAX fällt unter 9.200 Punkte-Marke
"Cyber Monday": US-Online-Händler können Umsatz deutlich steigern
Die Korrektur am deutschen Aktienmarkt schien heute Morgen bereits beendet. Nachdem der DAX bereits gestern herbe Verluste zu verzeichnen hatte, ging es im frühen Handel leicht, um knapp 0,25 Prozent, nach oben. Ähnlich wie dem DAX erging es gestern dem japanischen Nikkei-Index. Auch dieser verlor knapp 2,2 Prozent an Wert und schloss bei 15.407 Punkten. Der Abgabedruck an den US-Börsen war nicht ganz so hoch wie hierzulande: Der Dow Jones verlor moderate 0,6 Prozent und der breiter gefasste S&P 500 nur ganze 0,3 Prozent an Wert. Am frühen Nachmittag folgte jedoch der Absturz am deutschen Aktienmarkt und der DAX fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 9.200 Punkten zurück. Zur Begründung führen Händler die stärker als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten aus. Derzeit gilt: Je besser die Situation auf dem Arbeitsmarkt, desto schneller könnte der Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik in den USA folgen.
Unterstützung erhielten die US-Indizes von einem äußerst erfreulichen "Cyber Monday". Ersten Hochrechnungen zufolge konnten die US-Online-Händler ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent steigern. Im Schnitt hätten die Kunden am gestrigen Montag rund 128 US-Dollar pro Bestellung ausgegeben. Ähnlich wie der "Black Friday" für den "traditionellen Einzelhandel", gilt der sogenannte "Cyber Monday" in den USA als vielleicht wichtigster Online-Handelstag des Jahres.
Weiterhin im Fokus der Anleger bleiben auch heute die Autowerte. Bereits gestern zeigte sich der Verband der Automobilindustrie optimistisch für das kommende Jahr und rechnet mit etwas mehr als drei Millionen Neuzulassungen allein in Deutschland. Zudem zeichne sich in Gesamteuropa ebenfalls eine leichte Erholungstendenz ab. Positive Stimmen gab es zudem von den einzelnen Autoherstellern. Bei Volkswagen gab man zu Protokoll, dass man bereits im laufenden Jahr zahlreiche Sonderschichten an Wochenenden gefahren habe. Grund sei die hohe Nachfrage nach dem neuen Golfmodell. Daimler will die anstehenden Weihnachtsferien verkürzen, um die zahlreichen Bestellungen von A- und S-Klassen aufzuarbeiten. BMW-Chef Reithofer ging gestern sogar noch einen Schritt weiter und gab bekannt, dass "unsere Werke zu 120 Prozent ausgelastet" sind "und zwar alle".
Viele Derivate-Anleger in Stuttgart nutzen die gestrige DAX-Korrektur für den Einstieg in Call-Optionsscheine und Knock-Out-Calls. Entsprechend positiv gestaltete sich am Vormittag das Bild an der Euwax. Der Sentiment-Index notierte nahezu den gesamten Vormittag über im Plus. Gegen Mittag flachte die gute Stimmung etwas ab und seitdem tendiert das Stuttgarter Stimmungsbarometer entlang der Null-Linie.
Bereits gestern stand die Lufthansa AG unter Abgabedruck. Meldungen über den Ausbruch der Vogelgrippe in Asien schreckten die Anleger auf. Die Angst vor einer möglichen Pandemie scheint die deutsche Fluggesellschaft zu belasten, da eine solche die Reiselust der Deutschen dämpfen könnte. Offenbar glauben auch die Derivateanleger in Stuttgart an keine kurzfristige Erholung der Lufthansa-Aktie und setzen mit Knock-Out Puts auf weiter fallende Kurse.
Die Aktie von SAP profitiert offenbar von einem positiven Analysten-Kommentar der Commerzbank. Commerzbank-Analyst Thomas Becker hält an seinem Kursziel von 65 Euro für die Aktie der Walldorfer fest und spricht eine Kaufempfehlung aus. Insbesondere die Wachstumsmöglichkeiten im Cloud-Bereich könnten der Aktie zu neuem Schub verhelfen. Die Anleger in Stuttgart sehen das ähnlich, weshalb vor allem Call-Optionsscheine auf den Basiswert des Software-Unternehmens gesucht sind.
Börse Stuttgart TV
Weihnachten steht vor der Tür und für den Einzelhandel beginnt der entscheidende Abschnitt des Jahres. Bei vielen Einzelhändlern entscheiden die Weihnachtswochen über den gesamten Jahreserfolg. Doch trifft das auch auf Aktien zu? Gibt es so etwas wie Weihnachtsaktien? Frank Benz von der BENZ AG "Partner für Vermögen" bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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