Marktbericht
DAX: WEIHNACHTSRALLY KOMMT INS STOCKEN
Nachdem der Dax gleich zu Beginn der Woche eine neue Bestmarke von 9.424,83 Zählern erklommen hatte, geriet die Weihnachtsrally bedingt durch Gewinnmitnahmen dann aber doch ins Stocken. Auch die überraschend positiven Daten der amerikanischen Industrie konnten keine Impulse geben. Dabei ist der US-Einkaufsmanagerindex ISM im November um 0,9 Punkte, auf 54,7 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Einen weiteren Zuwachs verzeichnete der Beschäftigungsindex, der von 53,2 auf 56,5 Zähler zulegen konnte. Diese eigentlich guten Nachrichten lassen aber wieder Spekulationen über eine schnelle Drosselung der Anleihekäufe durch die amerikanische Notenbank Fed aufkommen.
Die ADP-Beschäftigungszahlen, die als ein erster Indikator für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der ameri-kanischen Regierung gelten, trieben den Dax am Mittwoch dann unter die Marke von 9.100 Punkten. Im Monats-vergleich wurden 215.000 neue Stellen geschaffen, während Finanzanalysten mit nur 170.000 neuen Jobs gerechnet hatten. Zudem wurde der Anstieg des Vormonats von 130.000 auf 184.000 neue Stellen nach oben korrigiert. Auch der veröffentlichte Konjunkturbericht der Federal Reserve bescheinigt der weltgrößten Volkswirtschaft weiter Wachstum mit mäßiger bis moderater Geschwindigkeit. Das Beige Book dient der Vorbereitung der nächsten Zinsentscheidung am 18. Dezember.
EZB-Zinsentscheid: Euro im Aufwind
In Frankfurt tagte am Donnerstag turnusgemäß die EZB - zum letzten Mal in diesem Jahr. Wie erwartet beschloss der EZB-Rat, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent zu belassen. Experten gingen schon im Vorfeld nicht von einer erneuten Zinssenkung aus, was dem Euro Aufwind gab. Die Gemeinschaftswährung kletterte am Donnerstag in der Spitze auf 1,3638 Dollar und markierte damit den höchsten Stand seit Ende Oktober.
Eurozone:
Positive Nachrichten verkündete die Rating-Agentur Moodys. Sie erhöhte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des krisengeplagten Spaniens auf "stabil".
In Frankreich ist die Arbeitslosenquote von 10,8 auf 10,9 Prozent gestiegen. Dennoch ist das ein geringerer Anstieg als erwartet.
Rendite von Bundesanleihen steigt:
Die guten US-Arbeitsmarktdaten ließen auch Bundesanleihen am Mittwoch fallen. Die Rendite zehnjähriger Bun-desanleihen stieg um knapp sieben Basispunkte auf 1,79 Prozent. Der Bund-Future gab um 60 Basispunkte auf 140,98 Prozent nach.
Anlegertrends
Die K+S AG hat zwei neue Anleihen im Volumen von jeweils 500 Millionen Euro begeben. Die Bonds erfreuen sich großer Beliebtheit bei Anlegern. Die Anleihe mit der (A1YCR5) läuft bis zum 06.12.2021 und ist mit einem Kupon von 4,125 Prozent ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000,- Euro. Die fünfjährige Anleihe (A1YCR4) wird mit 3,125 Prozent verzinst und verfügt ebenso über eine privatanlegerfreundliche 1.000-er Stückelung.
Ebenso umsatzstark ist die Unternehmensanleihe von Heidelberger Zement (A1ZATT) Auch hier betrug das Emissionsvolumen 500 Millionen Euro. Die jährliche Zinszahlung beträgt 3,25 Prozent und die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Stück. Die Anleihe ist im Oktober 2021 endfällig.
Ukraine-Bonds im Sinkflug:
Bedingt durch die schwersten Bürgerproteste seit nahezu zehn Jahren, machen sich Anleihegläubiger vermehrt Sorgen über die Anleihen des Landes, die in den nächsten zwei Jahren fällig werden.
bondm-News
Ekosem Agrar GmbH
Die Ekosem-Agrar GmbH berichtete via Corporate News am 29.11.2013 über die abgeschlossene Landwirtschaftssaison 2012/2013. Demnach konnte die Getreideernte auf 200.000 t (Vorjahr: 130.000 t) gesteigert und 624.500 t Futter (Vorjahr 385.000 t) eingefahren werden. Die Futter Versorgung der Herde sei damit bis 2015 gesichert. Weiter heißt es, dass die Milchproduktion, das Kerngeschäft der Unternehmensgruppe, im laufenden Jahr 2013 von 84.100 t auf mehr als 120.000 t zulegen soll.
Ekotechnika GmbH
Gemäß Corporate News vom 3.12.2013 hat die Creditreform Rating AG nach Veröffentlichung der Vor-läufigen Zahlen das Rating für die Ekotechnika GmbH von BB- auf B+ angepasst. Damit wird nach eigenen Angaben der Gruppe weiterhin eine ausreichende Bonität attestiert.
IPSAK mbH
Die Ratingagentur Scope beurteilte die Schuldverschreibung (2012/2019) der IPSAK mbH laut Pressemeldung vom 02.12.2013 erneut mit "Gut" und passte das Rating von A auf A- an. Als Gründe für die Anpassung werden von Scope allgemeine makroökonomische Rahmenbedingungen im Immobiliensektor und die Finanzkennzahlen der Emittentin genannt.
German Pellets GmbH
In einer Pressemitteilung vom November 2013 berichtete die German Pellets GmbH über die erneut durch Creditreform erhaltene Ratingnote BBB. Die Ratingagentur sieht eine verbesserte Marktposition und ein verbessertes Refinanzierungspotenzial, so die Meldung weiter.
3W Power S.A.
Für die am 28.11.2013 ausgesetzte Anleihe der 3W Power S.A. wurde die Preisermittlung am Mittwoch, den 04.12.2013 ab Handelsbeginn wiederaufgenommen.
Anleihen-Compass
ZYPERN ZURÜCK AUF B!
Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hat die Bonitätsnote für Zypern von CCC+ auf B- angehoben. Die unmittelbaren Risiken, dass Zypern seine Schulden nicht zurückzahlen könne, seien zurückgegangen, hieß es zur Begründung.
Sie erinnern sich: es ist noch kein Jahr her, als Zypern mit einem Hilfsprogramm der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds im Volumen von 10 Mrd. € vor dem Staatsbankrott bewahrt wurde - unter der Bedingung, den völlig überdimensionierten Bankensektor einzudampfen. Der IWF stößt ins gleiche Horn und attestierte dem Land zuletzt Fortschritte bei den Reformen.
Der Bankensektor war zwischen 2004 und 2012 vom Vier- auf das Siebenfache des BIP angewachsen und hatte dadurch die Anfälligkeit des kleinen Landes für exogene Krisen gesteigert. Die Industrie ist demgegenüber auf Zypern nur wenig entwickelt. Es fehlt daher derzeit an einem Auffangbecken für die vielen Arbeitslosen.
Ähnlich wie Luxembourg und Malta wird Zypern unseres Erachtens nicht zu einem wichtigen Industriestandort heranreifen, sondern auch in Zukunft Drehscheibe für Finanzgeschäfte internationaler Unternehmen bleiben.
Eine erste Bestätigung könnte auch das Festhalten der russischen Kundschaft an ihren zypriotischen Bankverbindungen darstellen. Sie hatten teils lediglich die Bank gewechselt, sind aber dem Bankenplatz treu geblieben.
Über die Bankdienstleistungen hinaus haben sich auf der Insel auch zahlreiche Wirtschaftsprüfungs- und Anwaltsgesellschaften angesiedelt, die internationalen Firmen teilweise eine finanzielle Rundumversorgung anbieten.
Ein Exodus ausländischer Unternehmen, die Zypern als "Hub" für ihre Finanzangelegenheiten nutzen, ist nicht zu beobachten. Ein wichtiger Grund dafür sind die nach wie vor niedrigen Unternehmenssteuern. Zwar musste der entsprechende Steuersatz im Zuge des Troika-Abkommens von 10% auf 12,5% erhöht werden. Doch auch mit dieser eher minimen Erhöhung bleibt Zypern vergleichsweise attraktiv. Insgesamt scheint das kleine Zypern wesentlich schneller voranzukommen als der Nachbar Griechenland. An der Börse Stuttgart sind derzeit 3 Anleihen mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen gelistet.
Börse Stuttgart TV
GUTE WIRTSCHAFTSDATEN: "TAPERING" SORGEN WERDEN GRÖSSER
Die Wirtschaftsdaten in den USA werden sukzessive besser. Erst gestern sorgten die besser ausgefallenen ADP-Beschäftigtenzahlen für einen regelrechten Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt. Nach wie vor gilt: Je besser die US-Wirtschaftsdaten, desto eher könnte es mit der Politik des billigen Geldes vorüber sein. Eine Einschätzung von Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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AXC0104 2013-12-20/10:10