Ruhiger Auftakt in spannende Handelswoche
ThyssenKrupp mit viel "Feuer in der Hütte"
Die laufende Handelswoche verspricht mit der Sitzung der EZB am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag spannend zu werden, geht es doch um die Frage, mit wie viel Unterstützung die großen Notenbanken der Welt den Finanzmärkten auch weiterhin zur Seite stehen werden. Möglicherweise negative Zinsen in der Eurozone versus ein möglicherweise doch baldiges "Tapering" in den USA. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: jetzt erst recht in die Weihnachtsrallye oder Rute für die Börsenbullen von Knecht Ruprecht?
So tastet sich der DAX zunächst einmal vorsichtig in den Montag hinein, die Marke von 9.400 Zählern stets im Blick. Am Freitag schaffte der deutsche Leitindex mit 9.424 Zählern ein neues Allzeithoch, was am heutigen Vormittag wieder eingestellt wurde.
In Erwartung positiver Überraschungen bei den anstehenden US-Konjunkturdaten ist der Euro wieder unter die 1,36 zum US-Dollar gefallen. Der Goldpreis bleibt ebenfalls unter Druck und fällt wieder deutlicher unter die Marke von 1.240 US-Dollar.
Der EUWAX-Sentiment-Index begann den Handelstag deutlich in der Pluszone, rutschte dann aber ab der Mittagszeit wieder in den negativen Bereich.
Im Fokus sind heute die Aktien von ThyssenKrupp. Beim Stahlkonzern ist derzeit ordentlich "Feuer in der Hütte" und die Nachrichten von der auf den vergangenen Samstag dann wiederum vorgezogenen Bilanz-PK kommen alles andere als gut bei den Börsianern an. Zwar wird das US-Stahlwerk für rund 1,5 Milliarden US-Dollar an Arcelor-Mittal und Sumitomo Metal verkauft, doch wird man das Werk in Brasilien nicht los. Der Verkauf des US-Werkes wird sich auch noch bis in das dritte Quartal des neuen Geschäftsjahres hinziehen, womit bis dahin weitere Verluste anlaufen werden. Außerdem liegt der vereinbarte Verkaufspreis am unteren Rand der Markterwartungen. Weitere Abschreibungen könnten außerdem bei den zurückgeholten Edelstahlsparten des finnischen Stahlrivalen Outokumpu drohen. Und, nicht zuletzt, belastet die anstehende Kapitalerhöhung deutlich den Kurs der Aktie. ThyssenKrupp braucht dringend frisches Kapital. Die Eigenkapitalquote liegt nur noch bei knapp über sieben Prozent, das Verhältnis
An der EUWAX haben Anleger noch zum Handelsstart auf eine Ausdehnung des Kursminus bei der Aktie gesetzt und konnten so mit ihren Put-Optionsscheinen zur Mittagszeit Gewinne realisieren. Auf der anderen Seite sind auf dem deutlich niedrigeren Kursniveau aber auch Käufer von Calls im Markt.
Unter Druck ist auch die Aktie von Lanxess. Hier belastet eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank.
Gefragt sind dagegen die Papiere der Deutschen Post DHL. Vom Regulierer, der Bundesnetzagentur, gab es heute "grünes Licht" für die erneute Portoanhebung beim Standardbrief zum 1. Januar 2014. Calls auf die Aktie der Deutschen Post DHL wurden gekauft.
Von der Post zur Telekom. Hier plant der designierte CEO Timotheus Höttges offenbar einen drastischen Stellenabbau in der Großkunden-Sparte T-Systems. Nach Medienberichten sollen hier innerhalb der nächsten drei Jahre bis zu 6.000 Stellen abgebaut oder verlagert werden. Ziel ist es, die Rendite wieder hochzufahren. Die Aktie ist heute trotzdem etwas leichter.
Börse Stuttgart TV
Der deutsche Leitindex generiert derzeit beinahe täglich neue Allzeithochs. Zumindest aus technischer Sicht scheint der Weg nach oben offen. Doch stimmt dies tatsächlich? Wie sind die charttechnischen Aussichten für den DAX? Jochen Stanzl von GodmodeTrader bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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