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Die größte Hoffnung ukrainischer Eltern: Eine gute Ausbildung für ihre Kinder, ein Start in ein erfolgreiches Leben. Diese Hoffnungen sollen nun für Hunderttausende von Familien Wirklichkeit werden.
Am Heiligabend hält ein Team des ukrainischen Bildungsprojekts "Open World" mehrere Vorträge im sinnbildlichen Herzen des Fortschritts: San Francisco, USA. Was aber genau wird denn in diesen Zeiten politischer Unruhe in der Ukraine vorgestellt?
Eine Ausbildungsoffensive, die ihresgleichen sucht; ein Bildungsgroßprojekt mit dem ehrgeizigen Ziel, ukrainische Fachkräfte sowohl auf dem heimischen wie auch auf dem globalen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähiger zu machen - innerhalb eines Jahrzehnts.
Bewerkstelligen soll dies ein fortschrittliches Online-Schulungssystem, eine durchdachte Kombination aus Cloud-Diensten, bestehend aus interaktiven Lektionen und regelmäßigen Kontrollen durch Ausbilder, welche ebenfalls online Kontakt zu Ihren Schülern und Studenten halten. Letztere erwartet, bei Einführung des Systems eine nie dagewesene Fülle an Informationen und moderner Lernmethodik. Auch soll das System das vergleichsweise langwierige ukrainische Schulsystem weltarbeitsmarkttechnisch ausbalancieren.
Es gilt als unbestritten, dass Kinder & Jugendliche, welche aktuell verfügbare Technologien begreifen und anwenden können, einen messbaren Wissensvorsprung vor Altersgenossen haben, welchen diese Mittel nicht zur Verfügung stehen. Darauf bauen die Verantwortlichen und Konzeptentwickler hinter dem Projekt, und schließen daraus auf einen Vorsprung ukrainischer Studenten und Schüler, welche sich später im Job sowohl in der Heimat wie auch im Ausland gegenüber Alterskollegen aus anderen Ländern behaupten müssen.
Gesteuert und eingeführt wird das Projekt von der staatlichen Agentur für Investitionen und nationale Projekte - InvestUkraine. Diese besondere teilstaatliche Stelle gilt hierfür als hervorragend geeignet, hat sie doch in der Vergangenheit bereits verantwortlich für die Installation eines landesweiten Industrieparknetzwerkes gezeichnet. Aktive Wirtschaftsförderung war auch der Hintergrund für den Bau zahlreicher Abfallbeseitigungsanlagen in der Ukraine - Ökologie und Ökonomie schließen sich nach Ansicht der Agentur nicht gegenseitig aus. Ein progressiver und vernünftiger Ansatz.
In der aktuellen Phase umfasst das Projekt "Open World" 2.000 ukrainische Schulen; an den letzten Details der Technologie wird noch gearbeitet. Nach erfolgreichem Durchlaufen dieser erweiterten Anfangsphase wird das Projekt auf alle 17.000 Schulen und 500.000 Lehrer im Land übertragen. Lernende an ländlichen Bildungsinstituten erhalten ab diesem Zeitpunkt die gleichen Chancen wie ihre städtischen Kommilitonen.
Wurde anfänglich noch versucht, private Investoren für den Erhalt einer 4G-Mobilfunklizenz zur Installation eines Bildungsnetzwerkes zu bewegen, haben sich nun Ansatz und ideologischer Grundgedanke gewandelt.
Laut Angaben der Agentur wurde das Projekt im Jahre 2010 unter Ansätzen von Technologie- und Wirtschaftsförderung geboren, quasi ein Pilotprojekt zur Masseneinführung von LTE-Kommunikation (die vierte und aktuellste Generation im Mobilfunkbereich) in der Ukraine. "Wir waren zunächst in anderen Bereichen auf der Suche nach Lösungen; Businesskommunikation stand im Vordergrund. Dann die Einführung des Online-Bildungssystems als Mittel zur Einführung von 4G-Kommunikation. Letzten Endes haben wir dann unsere Prioritäten überarbeitet. Bildung steht jetzt im Vordergrund, Wirtschaftsförderung und technologischer Fortschritt sind nun die logischen Konsequenzen, nicht mehr die primäre Problemstellung." sagt Ruslan Svirsky, Projektleiter "Open World".
Der Staat trägt den Hauptanteil an Investitionen in Modernisierung und Ausbau der Kommunikationsleitungen um das Projekt verwirklicht zu sehen. Den Investoren aus der Wirtschaft wird angetragen, für die Finanzierung von Tablet-Computern für Schüler und Studenten zu sorgen damit diese kostenfrei abgegeben werden können. Der Return-on-Investment soll über einige kostenpflichtige Kurse fließen, wobei der Anteil kostenfreier Kurse ganz klar überwiegen soll und wird.
Für die Ukraine beantwortet das Projekt zwei Problemstellungen: Zum einen löst es das Problem der Bildungsunterschiede innerhalb der Gesellschaft. Die durchschnittliche ukrainische Familie konnte es sich nicht leisten, ihren Kindern die entsprechende Technologie zur Verfügung zu stellen, während wohlhabendere Familien - vor allem im urbanisierten Raum - damit keine Probleme hatten.
Das andere Problem: Das Schritthalten mit dem Fortschritt. Technik ist, sobald marktreif, meist bereits veraltet. Dies stellt eine zusätzliche Belastung dar. Durch die Steuerung von staatlicher Seite wird hier verhindert, dass neue Software ausschließlich auf neuesten Geräten installiert werden kann. Die elektronische Variante soll Lehrbücher für Schüler und Studenten ersetzen, Lernen einfacher und effizienter machen, und sich stets neuen Erkenntnissen und Gegebenheiten anpassen können, ohne ständige Gerätekäufe notwendig zu machen.
Die Agentur ist optimistisch; 2013 startete das Projekt zunächst an 54 Schulen und war an diesen äußerst erfolgreich. Es folgte der Ausbau auf 2.000 Schulen. Die Gesamteinführung wird ebenfalls phasenweise erfolgen: Weitere 7.000 Schulen werden 2014 integriert, und in der letzten Phase die restlichen 8.000.
Das momentane Bildungssystem der Ukraine basiert noch auf sowjetischen Standards und Methoden der 70er Jahre. Ruslan Svirksy von "Open World" führt aus: "Diese starke Basis der 1970er Jahre war lange Zeit ausreichend. Nun dreht sich die Welt schneller, alles verändert sich. Es ist Zeit für eine grundlegende Reform unserer Bildungssysteme, für die Einführung innovativer Technologien.". Nach Zusammenbruch der Sowjetunion litt die Ukraine wie viele andere Nationen unter Stagnation. Der Hauptgrund war die fehlende Subventionierung und Finanzierung der Stahlindustrie. Es wurde mehr Gewicht auf Hochschulbildung gelegt. Die Universitäten erkannten den Trend relativ schnell, und für viele Institute entwickelte sich daraus ein durchaus profitables Geschäft, ist doch ein Studium in der Ukraine mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Schulische Bildung hingegen blieb kostenlos für jedermann.
Diese schulische Bildung ist nun eines der Hauptprobleme, entspricht sie doch nicht mehr den aktuellsten Weltstandards, welche neue Technologien und moderne Lernmethodik vereinen.
Zur Jahrtausendwende begannen erste Pilotprojekte zum Thema Bildung, und schnell kristallisierten sich die ersten Probleme heraus, welche bis heute Bestand haben: Zum einen der Zugang zu Breitbandanschlüssen, zum anderen die finanzielle Belastung der Familien - die Anschaffung eines Computers oder (jetzt) eines Tablet-Computers lag für viele außer Reichweite. Das finanzielle Problem löst "Open World" durch die Zusammenarbeit mit weltweit agierenden IT-Konzernen wie Microsoft, Intel oder Apple, welche zum einen günstigere Abgabepreise, und andererseits auch Finanzierungsmodelle anbieten können.
Das Problem des Breitbandzugangs schwindet zusehends - allerdings nicht unter Zuhilfenahme von Mobilfunktechnik. Diese ist laut "Open World" zu wetterabhängig und störanfällig. Es wird auf Glasfasernetze gesetzt; 70% aller Hauptschulen im Land haben bereits Zugang, allerdings erreichen nur 48% die vom Projekt geforderten Zugriffsgeschwindigkeiten. Hier wird intensiv an Lösungen gearbeitet. Sobald ein Ausbaugrad von 90% erreicht ist, werden 500.000 Studenten, 3.000.000 Eltern und 500.000 Lehrer in einem einzigen Netzwerk agieren und kommunizieren können. Mathematik, Geographie, Biologie, Sprachen und viele andere Fächer unterliegen dann einem Lehrplan, welcher sich ständig aktualisiert, den Ereignissen in der Welt anpasst und moderne Methoden zur Vermittlung anbietet. Auch wird eine sichere soziale Plattform geboten, die den Austausch rechtefreier Fotos und Videos erlaubt, und ständigen Zugriff auf zuverlässige Informationsquellen wie Onlinebibliotheken bietet.
Die schulische Ausbildung dauert in der Ukraine 12 Jahre; die ersten Versuche fanden in 6. und 7. Klassen statt. Das bedeutet, dass die ersten Ergebnisse in der Entwicklung der Schüler in drei bis vier Jahren zu sehen sein werden. Die ukrainische Regierung als Initiator ist zuversichtlich.
Das Projekt "Open World" in der Ukraine ist in seiner Art nicht einzigartig. Parallel laufen auch in anderen Ländern ähnliche Projekte und Versuche. Alle haben ein modernes Bildungssystem zum Ziel, welches mit der rasanten Entwicklung in Technologie und Weltgeschehnissen Schritt hält. Allerdings wäre das ohne den Ausbau von Internet- / Breitbandkommunikationszugängen unmöglich gewesen. Die Erfahrungen, welche derzeit in der Ukraine gesammelt werden, sind allerdings gerade durch die Dimensionen des Projekts für alle anderen Länder interessant - es wird schließlich ein komplettes nationales System im großen Stil revolutioniert.
Projekte in anderen Ländern sind beispielsweise "Plan Ceibal" in Uruguay, in welchem seit 2007 unter der Prämisse "Ein Schüler - ein Computer" agiert wird (und als eines der erfolgreichsten und besten Projekte dieser Art angesehen wird), sowie das portugiesische Projekt "Magellan", in welchem ebenfalls jedem Schüler ein persönlicher Computer zur Verfügung steht.
Kann ein Land - gerade in Hinblick auf die Euromaidan-Bewegung der letzten Monate - denn in naher Zukunft gesellschaftliche und wirtschaftliche Dividenden aus diesen Investitionen und Reformen erwarten? Robert Fogel, Chefarchitekt des Bildungsprogramms Intel World Ahead, beantwortet diese Frage ohne Umschweife: "Wir sind zuversichtlich, dass dieses Projekt eine Grundlage für die zukünftige Entwicklung der Ukraine darstellt.".
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