Regensburg (ots) - Eine "Soko Crystal", eingerichtet noch kurz vor der Bundestagswahl: Zehn Beamte sollen Bandenstrukturen im Drogenhandel analysieren, und das auf mehreren hundert Kilometern offener Grenze. Das klingt erstens nach politischem Aktionismus und zweitens nach "mission impossible". Doch so unmöglich ist die Mission gar nicht. Zum einen kann die neue Behörde wichtige, manchmal entscheidende Puzzlestücke für die Jagd nach Hintermännern und Großhändlern im lukrativen Geschäft mit dem hochgefährlichen Stoff liefern, weil sich die Beamten dort Zeit nehmen können, um den Strukturen auf die Spur zu kommen. Damit haben die Fahnder vor Ort mehr Zeit, sich auf ihre wichtigste Aufgabe zu konzentrieren: das Aufspüren von Kurieren, Dealern und Konsumenten. Mit der Repression allein, und sei sie noch so akribisch, löst man das Problem aber nie. Eine zerstörerische Droge wie Crystal muss als Zuflucht für die Psyche geächtet werden, als uncool gelten. Mit dieser Aufgabe kann man Fahnder, Therapeuten, Richter nicht alleine lassen. Die Gesellschaft muss Verhältnisse schaffen, in denen für die mörderischen Kristalle kein Platz ist.
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