Freiburg (ots) - Ein Fernsehsender wird 30. Und, wen interessiert's? Zumal wenn es ein Privatsender ist, dem nicht der beste Ruf anhaftet: reißerisch, forsch, laut, unseriös. RTL war von Beginn an nicht der Liebling der deutschen Intelligenz, und es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten zu behaupten, der Sender wird es auch nie werden. Trotzdem, spannend war das schon, als das Privatfernsehen in den deutschen Wohnzimmern ankam. Nicht 1984 - damals konnten kaum mehr als 200 000 Haushalte den Sender aus Luxemburg empfangen. Bei uns dauerte es bis 1988/89, ehe Fernseher, Antenne, RTL und SAT 1 dank freundlicher Unterstützung eines technisch versierten Bekannten zusammenfanden - und dem ersten, zweiten und dritten Programm in den folgenden Jahren mächtig Dampf machten. Im Rückblick geben wir es gerne zu: Wir haben damals bei RTL unsere voyeuristische Fernsehseite kennengelernt. Laut, polemisch und bisweilen persönlich bis an die Schmerzgrenze ging's zu beim "Heißen Stuhl". In dieser "Diskussionsrunde" ließ sich eine masochistisch veranlagte Person hoch oben auf dem Stuhl thronend von einem Moderator und fünf "Experten" plattmachen.Wir haben's geguckt - und dafür die Werbung ertragen. Lustig und ein bisschen sexy wurde es bei "Tutti Frutti". Bis die Sendung eingestellt wurde, konnte niemand aus dem Freundeskreis (der die Sendung selbstverständlich nie gesehen hatte) erklären, warum die Erdbeere meist mehr Länderpunkte bekam als die Himbeere. Trotzdem haben wir's geguckt. Und heute? Sind wir froh, dass wir einen Festplattenreceiver haben. Damit archivieren wir klasse, abgedrehte und oftmals skurrile Filme, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit (nach 23 Uhr) in Einsfestival oder Arte gesendet werden. Wir schauen Tatort, Heute-Show und Weltspiegel, Nachrichten und Sportschau. Die Privaten vermissen wir nicht wirklich - abwechslungsreicher haben sie unser Leben aber allemal gemacht. Zumindest eine Zeit lang. Glückwunsch, RTL!
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