Osnabrück (ots) - Häme nicht angebracht
Geld verdienen mit gutem Gewissen: Verlockende acht Prozent Rendite versprach Prokon in breit angelegten Werbekampagnen. Die Anleger durften sich überdies als Förderer eines sauberen Ökounternehmens und der Energiewende fühlen. Jetzt steht das einstige Vorzeigeunternehmen voll im Sturm, wankt und droht zu stürzen. Den Managern müsste schon ein Coup gelingen, um das Ruder herumzureißen. Die aktuellen Insolvenzinformationen versetzen die Anleger in Angst und Schrecken. Und mit dem Abgang eines jeden Geldgebers verschärft sich die Lage.
Jetzt die Investoren als geldgierig zu bezeichnen und mit Häme weiter zu strafen wäre verlockend - aber unangebracht. Mitleid für die Anleger ist genauso wenig angebracht. Schließlich warnen Verbraucherschützer seit Langem vor dem Geschäftsmodell von Prokon.
Und wer auf dem "Grauen Kapitalmarkt" investiert, sprich auf einem Feld ohne fundierte Kontrolle, nimmt mit der Aussicht auf höhere Rendite die größeren Risiken in Kauf.
Mit den Prokon-Turbulenzen den Abgesang auf die gesamte Windenergie-Branche anzustimmen ist überdies nicht angezeigt. An die Stelle von Goldgräberstimmung muss solides Wirtschaften treten - auch wenn die Rendite dann kleiner ausfällt. Die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen bleibt ein zentrales Problem.
Erhard Böhmer
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Geld verdienen mit gutem Gewissen: Verlockende acht Prozent Rendite versprach Prokon in breit angelegten Werbekampagnen. Die Anleger durften sich überdies als Förderer eines sauberen Ökounternehmens und der Energiewende fühlen. Jetzt steht das einstige Vorzeigeunternehmen voll im Sturm, wankt und droht zu stürzen. Den Managern müsste schon ein Coup gelingen, um das Ruder herumzureißen. Die aktuellen Insolvenzinformationen versetzen die Anleger in Angst und Schrecken. Und mit dem Abgang eines jeden Geldgebers verschärft sich die Lage.
Jetzt die Investoren als geldgierig zu bezeichnen und mit Häme weiter zu strafen wäre verlockend - aber unangebracht. Mitleid für die Anleger ist genauso wenig angebracht. Schließlich warnen Verbraucherschützer seit Langem vor dem Geschäftsmodell von Prokon.
Und wer auf dem "Grauen Kapitalmarkt" investiert, sprich auf einem Feld ohne fundierte Kontrolle, nimmt mit der Aussicht auf höhere Rendite die größeren Risiken in Kauf.
Mit den Prokon-Turbulenzen den Abgesang auf die gesamte Windenergie-Branche anzustimmen ist überdies nicht angezeigt. An die Stelle von Goldgräberstimmung muss solides Wirtschaften treten - auch wenn die Rendite dann kleiner ausfällt. Die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen bleibt ein zentrales Problem.
Erhard Böhmer
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