Der IT- und Beratungskonzern IBM hat im vierten Quartal das siebte Mal in Folge einen Umsatzrückgang verzeichnet. Zudem wurde im Gesamtjahr 2013 erstmals seit drei Jahren die Umsatzmarke von 100 Milliarden Dollar nicht überschritten. Damit hat IBM erneut unter einem deutlichen Rückgang im Hardware-Geschäft gelitten. Für die Aktie ging es im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um 3,7 Prozent abwärts.
Im vierten Quartal gingen die Einnahmen um 5,5 Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zurück und blieben damit unter der Prognose der Analysten von 28,25 Milliarden Dollar. Dennoch erhöhte sich der Gewinn um 6 Prozent, was allerdings niedrigeren Steuersätzen geschuldet war. Je Anteilsschein verdiente IBM im Schlussquartal des vergangenen Jahres vor Sondereffekten 6,13 Dollar und übertraf damit die Schätzung der Analysten, die mit 5,99 Dollar je Aktie gerechnet hatten. Die Bruttomarge fiel auf 51,7 Prozent, nach 51,8 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Dennoch zeigt sich der Konzern weiter optimistisch. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit Sitz in Armonk im US-Bundesstaat New York mit einem operativen Gewinn von 18 Dollar je Aktie, was leicht über der Schätzung der Analysten von 17,97 Dollar je Anteilsschein liegt.
Zudem prüft IBM einen Verkauf seines Servergeschäfts, welches zwar hohe Volumen aufweist aber nur geringe Renditen abwirft. Laut einem Bericht des Wall Street Journal steht der Konzern in Verhandlungen mit dem chinesischen Computerhersteller Leonovo. Dies sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Lenovo räumte in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse lediglich ein, sich in frühen Gesprächen über einen möglichen Zukauf zu befinden. Namen nannte Lenovo in diesem Zusammenhang nicht. Auch auf Nachfrage wollte sich Lenovo nicht über den Inhalt der Mitteilung hinaus äußern.
Die Ergebnisse von IBM werden oft als Indikator für die Investitionsfreude von Unternehmen und Behörden in ihre IT gewertet. Der Chiphersteller Intel hat im vierten Quartal rund 6 Prozent mehr verdient und zudem etwas mehr umgesetzt als vor einem Jahr und damit die Erwartungen der Analysten weitgehend erfüllt. Intel machte zudem zumindest Anzeichen einer Stabilisierung im schwächelnden PC-Geschäft aus. Allerdings gab der Konzern nur einen verhaltenen Ausblick auf das erste Quartal bzw. das Gesamtjahr 2014.
Die PC-Industrie hat im vergangenen Jahr nach Einschätzung der Marktforschungsinstitute Gartner und IDC das schwächste Jahr ihrer Geschichte erlebt. Die PC-Verkäufe sackten um 10 Prozent ab. Das ist der stärkste Rückgang seit den frühen 80er Jahren, als die beiden Marktforscher begannen, die Branchenentwicklung zu analysieren. Grund für den jüngsten Abwärtstrend ist die wachsende Beliebtheit von Tablets und Smartphones. Die Verbraucher greifen lieber zu den kleinen Trendgeräten, als sich einen großen, kastenförmigen Rechner ins Wohnzimmer zu stellen.
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January 21, 2014 17:06 ET (22:06 GMT)
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