Karlsruhe (ots) - Die Entwicklung in der Ukraine macht fassungslos. Noch fassungsloser aber macht die Untätigkeit der Europäer und der internationalen Staatengemeinschaft. Was vor zwei Monaten als friedlicher Massenprotest begann, ist mittlerweile zu einem bürgerkriegsähnlichen Zustand geworden. Schuld daran haben ein verlogener Präsident, sein Mentor im Kreml und die ungeschickt agierenden Vertreter der Opposition. Doch warum sieht die EU, warum sieht der Westen untätig dabei zu, wie sich das zweitgrößte Flächenland Europas in einem Konflikt verkeilt, der leicht mit einem großen Blutvergießen enden kann? Einst war man auch in Berlin überzeugt, Ländern wie Afghanistan die Demokratie bringen zu müssen. Dann zerstritten sich die Europäer über die Frage, wie man mit dem Krieg der Amerikaner im Irak zu verfahren habe. Das waren wichtige Themen. Jetzt brennt es mitten in Europa, in einem Land, wo Hunderttausende bereit sind, für europäische Werte auf die Straße zu gehen. Und EU-Kommissionspräsident Barroso droht der ukrainischen Führung windelweich mit irgendwelchen Konsequenzen. Die Frage ist, wovor alle so große Angst haben. Vielleicht vor Kremlchef Wladimir Putin? Der Rückhalt aus Moskau und die versprochenen Milliardenkredite sind es ja offenbar, die Janukowitsch darin bestärken, keine wirklichen Zugeständnisse an die Opposition zu machen. Die EU sollte eine viel stärkere Vermittlungsinitiative ergreifen. Sie ist auch deshalb in der Pflicht, weil sie durch ihre naive Politik den Konflikt mit ausgelöst hat. Überzeugt von der eigenen Strahlkraft wollte man die Ukraine durch ein Assoziierungsabkommen auf Westkurs bringen - und unterschätzte dabei die geopolitischen Ansprüche Russlands. Jetzt kann nur eine internationale Vermittlerkommission die Situation noch retten. Die Ukrainer allein finden von den Barrikaden nicht mehr herunter.
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