Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Frankreich bestätigt. Die Bonitätsnote der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone bleibe bei "Aa1", teilte Moody's am Freitag mit. Es droht jedoch weiterhin eine Herabstufung. Der Ausblick für das Rating bleibe negativ. "Aa1" ist die zweitbeste Note bei Moody's. Bereits im November 2012 hatte die Ratingagentur Frankreich die Bestnote entzogen.
Das Festhalten am negativen Ausblick begründete Moody's mit dem anhaltenden Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs, die künftige Wachstumsaussichten dämpfe. Zudem erwartet Moody's für Frankreich einen Anstieg des Schuldenstandes im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 93,6 Prozent im vergangenen Jahr auf über 95 Prozent bis Ende 2014. Es bestehe zudem die Gefahr, dass Frankreich weitere haushalspoltische Ziele verfehle.
Moody's würdigte jedoch auch die bereits von der Regierung umgesetzten Reformen zur Stärkung der Wirtschaftskraft und der Konsoldierung des Staatshaushaltes. Staatspräsident Francois Hollande habe sich zudem zu weiteren Reformen bekannt. Mit einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik soll das Land wieder wettbewerbsfähig werden. Unternehmen, Gewerkschaften und Bevölkerung will der Staatschef für einen "Pakt der Verantwortung" gewinnen.
Allerdings vermisst Moody's noch die konkreten Schritte, wie Frankreich mehr Beschäftigung schaffen und die Ausgaben senken will. Zudem drohe den Plänen gesellschaftlicher Wiederstand.
Die Ratingagentur Fitch bewertet Frankreich wie auch Moody's mit der zweitbesten Note "AA+". Am schlechtesten bewertet Standard & Poor's Frankreich, die Ratingagentur gib dem Land lediglich die drittbeste Note "AA"./jsl/stb
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