Osnabrück (ots) - Alles oder nichts
Viktor Janukowitsch hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. Zehntausende Ukrainer, die seit zwei Monaten gegen den Präsidenten demonstrieren, sind nicht mehr mit ein paar politischen Zugeständnissen zu besänftigen, auch nicht mit einer Beteiligung an der Regierung. "Alles oder nichts" heißt ihre Devise. Sie wollen nicht ein bisschen Macht, sondern einen grundlegenden Neuanfang. Für Janukowitsch ist dabei kein Platz. Diese Haltung ist radikal, aber verständlich. Schließlich hat Janukowitsch die Hoffnungen auf eine Annäherung an die EU bitter enttäuscht. Auch trägt er Mitverantwortung für die Eskalation der Gewalt auf den Straßen von Kiew und damit für Tote und Verletzte.
Und mit diesem Mann sollten sich die Oppositionsführer Arseni Jazenjuk und Vitali Klitschko als Premier und Vizepremier an einen Tisch setzen? Dies wäre auf eine direkte Unterstützung des umstrittenen Präsidenten hinausgelaufen. Und die Opposition hätte vor der Spaltung gestanden. Klitschko spricht völlig zu Recht von einem "vergifteten Angebot", das er nicht annehmen konnte. Nun wird weiter demonstriert, was konsequent erscheint, aber auch große Risiken birgt. Denn in Kiew gehen nicht nur Freunde der Demokratie auf die Barrikaden, sondern auch Hunderte von unberechenbaren Rechtsradikalen. Genauso wichtig wie den Druck auf Janukowitsch zu erhöhen ist es, sinnlose Gewalt zu vermeiden, auch aufseiten der Demonstranten.
Uwe Westdörp
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Viktor Janukowitsch hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. Zehntausende Ukrainer, die seit zwei Monaten gegen den Präsidenten demonstrieren, sind nicht mehr mit ein paar politischen Zugeständnissen zu besänftigen, auch nicht mit einer Beteiligung an der Regierung. "Alles oder nichts" heißt ihre Devise. Sie wollen nicht ein bisschen Macht, sondern einen grundlegenden Neuanfang. Für Janukowitsch ist dabei kein Platz. Diese Haltung ist radikal, aber verständlich. Schließlich hat Janukowitsch die Hoffnungen auf eine Annäherung an die EU bitter enttäuscht. Auch trägt er Mitverantwortung für die Eskalation der Gewalt auf den Straßen von Kiew und damit für Tote und Verletzte.
Und mit diesem Mann sollten sich die Oppositionsführer Arseni Jazenjuk und Vitali Klitschko als Premier und Vizepremier an einen Tisch setzen? Dies wäre auf eine direkte Unterstützung des umstrittenen Präsidenten hinausgelaufen. Und die Opposition hätte vor der Spaltung gestanden. Klitschko spricht völlig zu Recht von einem "vergifteten Angebot", das er nicht annehmen konnte. Nun wird weiter demonstriert, was konsequent erscheint, aber auch große Risiken birgt. Denn in Kiew gehen nicht nur Freunde der Demokratie auf die Barrikaden, sondern auch Hunderte von unberechenbaren Rechtsradikalen. Genauso wichtig wie den Druck auf Janukowitsch zu erhöhen ist es, sinnlose Gewalt zu vermeiden, auch aufseiten der Demonstranten.
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