Düsseldorf (ots) - Auf diese Nachricht hatte die Welt überrascht und entsetzt, auch fassungslos reagiert. Dabei war der Papst-Rücktritt vor einem Jahr kirchenrechtlich kein Problem, doch im Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche nicht vorgesehen. Schon gar nicht nach Johannes Paul II., der trotz schwerer Krankheit das Kreuz seines Amtes bis zum bitteren Ende trug und in seinem Leiden auch das Leiden Jesu zu verkörpern schien. Zeitzeugenschaft ist mitunter schwierig, und so erkannten nicht viele, dass Benedikt mit seinem Verzicht Kirchengeschichte schrieb. Der deutsche Papst hatte nämlich gezeigt, dass dieses Amt kein Mythos und nicht einmal ein Weiheamt ist. Und dass der, der es innehat, ein Mensch ist und als Mensch in Würde, nicht nur als Würdenträger, altern darf. Mit Benedikt ist das Papstamt ein anderes geworden, eins mit humanem Antlitz. Sein Verzicht ist ein wichtiger Schritt der Kirche in die Moderne. In diesem Sinne steht Papst Franziskus nicht allein in der Nachfolge Petri, sondern ist mit seiner unprätentiösen Amtsführung ein Kontinuum im Geiste Benedikts.
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