Experten warnen die Große Koalition vor dem geplanten Verzicht auf die Rentenbeitragssenkung von 18,9 auf 18,3 Prozent. Wie die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf Stellungnahmen für eine Anhörung im Sozialausschuss des Bundestages berichtet, fällt die Rentenerhöhung im kommenden Jahr wegen der Beibehaltung des Beitrags seit Anfang dieses Jahres deutlich niedriger aus als bisher erwartet.
"Ein um 0,6 Prozentpunkte höherer Beitragssatz im Jahr 2014 reduziert die Rentenanpassung im Jahr 2015 um knapp 0,8 Prozentpunkte", warnt die Rentenversicherung laut "Bild" in ihrer Stellungnahme für die Anhörung. In der Folge sinkt das Rentenniveau noch stärker als erwartet auf nur noch 43,7 Prozent im Jahr 2030. Auch der Kölner Wirtschaftsprofessor Eckart Bomsdorf warnt in seiner Stellungnahme vor zusätzlichen Belastungen. Der Verzicht auf die Beitragssenkung "belastet keineswegs einseitig die Beitragszahler sondern letztlich nahezu alle Bevölkerungsschichten," so Bomsdorf.
Denn auch Bund, Länder und Gemeinden hätten bei einer Beitragssenkung deutlich weniger Rentenbeiträge für Arbeiter und Angestellte zahlen müssen. "Die finanzielle Belastung durch das Konstanthalten der Beitragssatzhöhe trifft also keineswegs nur die jüngere Generation, sondern natürlich zum einen alle Beitragszahler, zum anderen die Rentner und die Steuerzahler - wenn auch in unterschiedlicher Höhe."