Der CSU-Vize Peter Gauweiler hat SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann vorgeworfen, für den Rücktritt von Hans-Peter Friedrich (CSU) als Bundesminister verantwortlich zu sein. "Friedrich hat die SPD vor einem fürchterlichen Reinfall bewahrt. Und Herr Oppermann hat - um sich selbst vor unangenehmen Fragen zu schützen - dessen Rücktritt provoziert", sagte Gauweiler der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe).
Oppermann hatte in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung erklärt, dass der damalige Innenminister Friedrich Ende vergangenen Jahres SPD-Chef Sigmar Gabriel über Ermittlungen gegen den ehemaligen SPD-Abgeordneten Edathy informiert habe. "Unser Koalitionspartner hat uns enttäuscht", kommentierte Gauweiler dieses Vorgehen. "Das nehmen wir den Verantwortlichen übel."
Die SPD müsse jetzt die Frage beantworten, ob Oppermann als SPD-Fraktionschef noch haltbar sei, so Gauweiler weiter. Friedrich habe richtig gehandelt, als er den SPD-Chef auf die Informationslage in Sachen Edathy hinwies. "Aber diesen vertraulichen Hinweis an den zukünftigen Vizekanzler öffentlich zu machen, war unerhört", sagte Gauweiler.