Die Ratingagentur Moody's hat die Reformpolitik der spanischen Regierung gewürdigt und die Kreditwürdigkeit von Spanien um eine Stufe angehoben. Die Bonitätsnote steige von bisher "Baa3" auf "Baa2", teilte Moody's am Freitag in London mit. Zudem sieht Moody's gute Chancen, dass sich die Bonitätsnote weiter verbessert. Damit liegt die Note zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau entfernt, mit dem Ratingagenturen spekulative Anlagen kennzeichnen. Der Ausblick für das Rating ist laut Moody's positiv, nachdem er bisher nur stabil war.
Spanien habe Fortschritte auf dem Weg hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell gemacht, begründet die Ratingagentur ihre Entscheidung. Die Wettbewerfsfähigkeit sei gestiegen. Moody's lobt die breit angelegten strukturellen Reformen insbesondere am Arbeitsmarkt und im Rentensystem. Die Finanzverfassung der Regionen sei reformiert und das Bankensystem restrukturiert worden. Spanien hatte ein Hilfsprogramm der EU erhalten, das dem Land Kredite von über 40 Milliarden Euro zur Bankensanierung zur Verfügung gestellt hatte. Dieses läuft am 23. Januar 2014 aus.
GÜNSTIGERE FINANZIERUNGSBEDINGUNGEN
Die Reformen dürften laut Moody's zu einem nachhaltigeren Wachstum und gesünderen Staatsfinanzen führen. Die Ratingagentur verweist zudem auf die günstigeren Finanzierungsbedingungen für Spanien. Das Land hatte sich zuletzt zu rekordniedrigen Zinsen refinanzieren können. Neben den Reformen der Regierung habe auch das Anleihekaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank (EZB) diese Entwicklung begünstigt. l
Die Heraufstung kam für viele Beobachter überraschend. Da Moody's erst im Dezember den Ausblick für das alte Rating von "negativ" auf "stabil" angehoben hatte. Die Ratingagentur Fitch bewertet Spanien genauso wie Moody's ("BBB"). Standard & Poor's gibt eine Note schlechter (BBB-)./jsl/he
AXC0233 2014-02-21/23:43