Hagen (ots) - Nach dem dramatischen Wochenende in Kiew ist die Erleichterung groß, dass die Gewalt zunächst gestoppt ist. Und nicht geringer fällt der Respekt aus vor der diplomatischen Leistung von Außenminister Steinmeier und seinen beiden Kollegen aus Polen und Frankreich, denen es wider Erwarten gelungen ist, Präsident Janukowitsch und die emotional aufgebrachte Opposition zu einem Abkommen zu bewegen. Dennoch bleiben noch sehr viele Rätsel und Risiken.
Warum der alte Präsident kapituliert hat, ist noch einigermaßen verständlich: Große Teile seiner Gefolgsleute im Parlament und seine Förderer unter den reichen Oligarchen haben ihm das Vertrauen entzogen. Wenn deren Motive bekannt wären, wüsste man mehr darüber, was künftig auf die Ukraine zukommt. Denn eine schnell Postenverteilung in der Hauptstadt erlaubt noch wenig Rückschlüsse auf die wahren Machtverhältnisse im Land. Wer derzeit das Sagen hat (oder ob überhaupt jemand), erscheint momentan reichlich nebulös.
So sehr man Julia Timoschenko die Befreiung aus der unrechtmäßigen Haft gönnt: Eine Ikone der Uneigennützigkeit ist sie nicht gerade. Und um zu erwarten, dass sie mit der zersplitterten, zu Teilen extremistischen, militanten und nationalistischen Opposition eine Regierung bilden kann und will, die im ganzen Land, also auch im russisch geprägten Osten akzeptiert wird, muss man schon ein sehr entschlossener Optimist sein.
Wer ein Auseinanderbrechen der Ukraine verhindern will, muss beiden Landesteilen wirtschaftliche Perspektiven eröffnen. Und er muss mit Russland reden. Da wartet noch sehr viel harte Arbeit auf die EU-Diplomatie. Aber die letzten Tage machen ein wenig Hoffnung.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Warum der alte Präsident kapituliert hat, ist noch einigermaßen verständlich: Große Teile seiner Gefolgsleute im Parlament und seine Förderer unter den reichen Oligarchen haben ihm das Vertrauen entzogen. Wenn deren Motive bekannt wären, wüsste man mehr darüber, was künftig auf die Ukraine zukommt. Denn eine schnell Postenverteilung in der Hauptstadt erlaubt noch wenig Rückschlüsse auf die wahren Machtverhältnisse im Land. Wer derzeit das Sagen hat (oder ob überhaupt jemand), erscheint momentan reichlich nebulös.
So sehr man Julia Timoschenko die Befreiung aus der unrechtmäßigen Haft gönnt: Eine Ikone der Uneigennützigkeit ist sie nicht gerade. Und um zu erwarten, dass sie mit der zersplitterten, zu Teilen extremistischen, militanten und nationalistischen Opposition eine Regierung bilden kann und will, die im ganzen Land, also auch im russisch geprägten Osten akzeptiert wird, muss man schon ein sehr entschlossener Optimist sein.
Wer ein Auseinanderbrechen der Ukraine verhindern will, muss beiden Landesteilen wirtschaftliche Perspektiven eröffnen. Und er muss mit Russland reden. Da wartet noch sehr viel harte Arbeit auf die EU-Diplomatie. Aber die letzten Tage machen ein wenig Hoffnung.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
© 2014 news aktuell