Osnabrück (ots) - Frage der Perspektive
Sachlich gesprochen wird über den Salafismus eher selten. Lieber wird er an die Wand gemalt: Salafisten, das sind die Terroristen von morgen - diese Ansicht wird immer wieder beschworen, ob nun gezielt oder unbewusst. Derartige Schwarzmalerei führt aber nicht weit, sie zementiert erst mal nur Feindbilder.
Gleichwohl - wenn eine derart rückwärtsgewandte Strömung wie der Salafismus vermehrt Jugendliche anzieht, stellt sich nicht nur die Frage, was an dieser islamischen Glaubensrichtung denn so reizvoll ist. Vielmehr muss gefragt werden, was junge Menschen im Salafismus zu finden hoffen, was sie anderswo zu suchen aufgegeben haben. Bei deren Entscheidung, sich Salafisten-Gruppen anzuschließen, dürften theologische Dispute um die korrekte Auslegung des Koran eine untergeordnete Rolle spielen.
Man wird in dieser Frage daher nicht umhinkommen, die bei jungen Menschen um sich greifende Perspektivlosigkeit zu thematisieren. In diese Rechnung wird auch das Bildungssystem, das diese Perspektivlosigkeit oft noch befeuert, einbezogen werden müssen. Und es muss über Integration gesprochen werden, natürlich - aber ebenso über Toleranz, und zwar in der gesamten Gesellschaft. Das würde mehr bringen als immer neue Verbote von Salafisten-Vereinen. Denn bei aller Terrorhysterie: Das eigentliche Problem ist, dass religiöser Radikalismus die demokratische Kultur aushöhlt. Eine Gefahr, die nicht minder real ist.
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Sachlich gesprochen wird über den Salafismus eher selten. Lieber wird er an die Wand gemalt: Salafisten, das sind die Terroristen von morgen - diese Ansicht wird immer wieder beschworen, ob nun gezielt oder unbewusst. Derartige Schwarzmalerei führt aber nicht weit, sie zementiert erst mal nur Feindbilder.
Gleichwohl - wenn eine derart rückwärtsgewandte Strömung wie der Salafismus vermehrt Jugendliche anzieht, stellt sich nicht nur die Frage, was an dieser islamischen Glaubensrichtung denn so reizvoll ist. Vielmehr muss gefragt werden, was junge Menschen im Salafismus zu finden hoffen, was sie anderswo zu suchen aufgegeben haben. Bei deren Entscheidung, sich Salafisten-Gruppen anzuschließen, dürften theologische Dispute um die korrekte Auslegung des Koran eine untergeordnete Rolle spielen.
Man wird in dieser Frage daher nicht umhinkommen, die bei jungen Menschen um sich greifende Perspektivlosigkeit zu thematisieren. In diese Rechnung wird auch das Bildungssystem, das diese Perspektivlosigkeit oft noch befeuert, einbezogen werden müssen. Und es muss über Integration gesprochen werden, natürlich - aber ebenso über Toleranz, und zwar in der gesamten Gesellschaft. Das würde mehr bringen als immer neue Verbote von Salafisten-Vereinen. Denn bei aller Terrorhysterie: Das eigentliche Problem ist, dass religiöser Radikalismus die demokratische Kultur aushöhlt. Eine Gefahr, die nicht minder real ist.
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
© 2014 news aktuell