Dem deutsch-türkischen Schauspieler Fahri Yardim zufolge wird die "nationale Schublade" immer unwichtiger, je tiefsinniger eine Rolle gebaut ist. "Migrationshintergrund heißt Hintergrund, weil er im Hintergrund ist", so Yardim im Interview mit der "Berliner Zeitung".
"Er rückt allerdings in den Vordergrund, wenn meine Figur in gebrochenem Deutsch 'Gürke verkaufe' will. Das ist mir einfach zu platt." Dennoch sei sein Hintergrund sichtbar und dürfe noch eine Rolle spielen. Der Schauspieler, der zuletzt an der Seite von Til Schweiger im Hamburger "Tatort - Kopfgeld" zu sehen war, bedauerte allerdings, dass Türken im Film meist "noch immer Gemüseverkäufer oder Kriminelle sind".
Die Rolle als "Tatort"-Kommissar Yalcin Gümer finde er spannend. Dessen "matrosenhafte Leichtigkeit" sei gepaart mit einem gewissen Fatalismus. "Yalcin Gümer ist so ein bisschen wie der Chirurg, der nach der OP seine Schere vermisst und sagt, oha, dann müssen wir die Fäden wohl durchbeißen."