Osnabrück (ots) - Der Puppenspieler von Moskau
Zum Missfallen des Westens sieht es ganz danach aus, als schlösse sich die ukrainische Halbinsel Krim bald Russland an. Das Referendum, das völkerrechtlich fragwürdig sein mag, wird voraussichtlich zugunsten Moskaus ausfallen. Ohne Zweifel wird der Kreml seiner bisherigen Argumentation folgen und dies als Volkswillen anerkennen. Im Gegensatz zu Kiew, Europa und den USA, die von einer russischen Annexion der Krim sprechen.
Nur: Diesem Verlauf hat der Westen bisher nichts entgegenzusetzen. Nach Strich und Faden führt Kremlchef Wladimir Putin Brüssel und Washington vor. Er gleicht einem Puppenspieler, der genau weiß, an welchen Fäden er zupfen muss, damit sich die Figuren in diesem globalen Theaterstück nach seinen Vorstellungen regen. Die westliche Empörung über sein Vorgehen nimmt er berechnend in Kauf, wohl wissend, dass sich EU und USA mit Streitigkeiten über das weitere Vorgehen selbst schwächen und diskreditieren werden. Auch die Reaktion Kiews, die Konten der Regionalregierung der Krim zu sperren, treibt die Halbinsel nur noch schneller in Putins Arme.
Für die Stabilität der Ukraine verheißt dies nichts Gutes. Schon fordern weitere Ost-Provinzen ein Referendum über einen Beitritt zu Russland. Die neue Führung in Kiew hat vielleicht geglaubt, ihr Triumph über die alte Regierung habe das Schicksal der Ukraine entschieden. Doch sie muss erkennen, dass das Land nicht nur aus dem Maidan besteht.
Franziska Kückmann
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Zum Missfallen des Westens sieht es ganz danach aus, als schlösse sich die ukrainische Halbinsel Krim bald Russland an. Das Referendum, das völkerrechtlich fragwürdig sein mag, wird voraussichtlich zugunsten Moskaus ausfallen. Ohne Zweifel wird der Kreml seiner bisherigen Argumentation folgen und dies als Volkswillen anerkennen. Im Gegensatz zu Kiew, Europa und den USA, die von einer russischen Annexion der Krim sprechen.
Nur: Diesem Verlauf hat der Westen bisher nichts entgegenzusetzen. Nach Strich und Faden führt Kremlchef Wladimir Putin Brüssel und Washington vor. Er gleicht einem Puppenspieler, der genau weiß, an welchen Fäden er zupfen muss, damit sich die Figuren in diesem globalen Theaterstück nach seinen Vorstellungen regen. Die westliche Empörung über sein Vorgehen nimmt er berechnend in Kauf, wohl wissend, dass sich EU und USA mit Streitigkeiten über das weitere Vorgehen selbst schwächen und diskreditieren werden. Auch die Reaktion Kiews, die Konten der Regionalregierung der Krim zu sperren, treibt die Halbinsel nur noch schneller in Putins Arme.
Für die Stabilität der Ukraine verheißt dies nichts Gutes. Schon fordern weitere Ost-Provinzen ein Referendum über einen Beitritt zu Russland. Die neue Führung in Kiew hat vielleicht geglaubt, ihr Triumph über die alte Regierung habe das Schicksal der Ukraine entschieden. Doch sie muss erkennen, dass das Land nicht nur aus dem Maidan besteht.
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