Die Preise für Kaffee könnten in den kommenden Jahren infolge des Klimawandels deutlich steigen, während die angebaute Menge sinkt. Darauf weist der UN-Weltklimarat im neusten Bericht zur Klimaänderung hin, der an diesem Montag in Yokohama vorgestellt wird, so die "Bild-Zeitung".
"Steigende Temperaturen, veränderte Niederschläge und die Verbreitung von Schädlingen reduzieren die Ernteerträge insbesondere der hochwertigen Sorte Arabica", heißt es demnach in dem Bericht. "In vielen Fällen wird sich die Fläche, die zum Kaffeeanbau geeignet ist, durch einen Temperaturanstieg von nur zwei bis zweieinhalb Grad Celsius deutlich verringern", stellt der Bericht weiter fest. Für die Untersuchung hat die "Arbeitsgruppe 2" des Weltklimarates wissenschaftliche Studien über Afrika, Asien und Lateinamerika ausgewertet. Dabei wird auch der Anstieg des Kaffeepreises durch rückläufigen Anbau infolge des Klimawandels vorhergesagt. Weiter heißt es, Kaffeebauern könnten sich zwar durch Umsiedlung oder Anbau im Schatten an die neuen Bedingungen anpassen. Es sei jedoch davon auszugehen, "dass diese Anpassungen unter Umständen unmöglich seien". "Insgesamt wird für alle betrachteten Länder eine Reduktion der geeigneten Anbaufläche vorhergesagt", stellt der Bericht fest. "Auch Kakao und Tee werden davon voraussichtlich beeinträchtigt", heißt es weiter. Die größten Auswirkungen erwartet der Bericht dabei für Brasilien. "Ein Temperaturanstieg von drei Grad Celsius würde die Fläche, die für Kaffeeanbau geeignet ist, in den Hauptanbaugebieten Minas Gerais und Sao Paulo um zwei Drittel mindern und in anderen Gebieten ganz zerstören", stellt der Bericht fest. Ähnliche Veränderungen erwartet der Weltklimarat in Zentralamerika und Kenia. Außerdem wird erwartet, dass sich "der Befall mit Kaffeerost, Larven und Kaffeekirschenkäfern in den kommenden Jahren weiter ausweitet".