Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat der EU-Kommission vorgeworfen, die Abhängigkeit osteuropäischer Staaten von russischen Gaslieferungen nicht entschlossen genug zu bekämpfen. Der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) sagte Gabriel: "Einige Staaten in Osteuropa sind energiepolitisch zu 100 Prozent von Russland abhängig. Darüber redet die EU schon seit Jahren, nur getan hat sich wenig. Statt mehr Lieferanten von Gas zuzulassen, werden Pipelineprojekte bürokratisch verzögert. Und mindestens ebenso wichtig ist ein Verbundnetz für Gas in Europa, damit ausfallende Lieferungen an einer Stelle durch neue Lieferanten an anderer Stelle ersetzt werden können. Statt öffentlich zu klagen, sollte die EU Kommission endlich handeln."
Die beste Antwort auf die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl sei es, in Energieeffizienz und Energieeinsparung zu investieren, so Gabriel weiter. "Wer jetzt fordert, man müsse sehr schnell andere Gaslieferanten finden, muss sagen, woher die kommen sollen und wer den Preis dafür bezahlt", sagte der Wirtschaftsminister. Auf Flüssiggas oder Fracking zu setzen, sei momentan keine Alternative.