Rückblick
Die dritte März-Woche war insgesamt an den Aktien-Märkten erfolgreich und der Frühlingsanfang wurde begrüßt.. Das Gegenteil war der Fall bei Edelmetallen, da die Krise zwischen Russland und der Ukraine sich nicht weiter zuspitzte. Silber war der Wochenverlierer (roter Pfeil), dagegen bleibt Gold seit Jahresbeginn weiterhin vorn (grüner Pfeil), obwohl es auch hier zu einem spürbaren Wochen-Minus kam. Nordsee-Öl (Brent) liegt jetzt bezogen auf den Jahresanfang hinten (roter Pfeil), obwohl es am Freitag Tages-Sieger war (grüner Pfeil). Der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) war das Schlusslicht am Freitag (roter Pfeil), während die Wiener Börse (ATX) das beste Wochenresultat vorlegte (grüner Pfeil).
Die vierfache Hexenstunde am Freitag brachte hohe Umsätze und erzeugte im Wochenverlauf eine gewisse Volatilität. Viermal im Jahr findet diese so genannte Hexenstunde jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember statt, wenn vier Zeitkontrakte an den Börsen gleichzeitig verfallen. Früher wurde dieses Ereignis in den Medien stärker herausgestellt als heute.
Janet Yellen gab ihre erste Pressekonferenz als Notenbank-Chefin am Mittwoch und erledigte diese delikate Aufgabe insgesamt gut, auch wenn es wie immer einige kritische Stimmen gab. Die US-Notenbank wird erwartungsgemäß ihr Rueckkaufprogramm von Staatsanleihen und Hypotheken weiter zurückfahren und es im Herbst beenden. Kurzfristige Zinsen werden allerdings erst in 12 Monaten etwas anziehen, um das bisher gemäßigte Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden.
Ausblick
Aus historischer Sicht sind US-Aktien zwar relativ hoch (grüner Pfeil) aber noch nicht zu hoch bewertet. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV oder in englisch PE ratio) gilt hierbei als Barometer.
Seit 1900 bis rund 1995 bewegte sich das KGV bis auf wenige Ausnahmen im Bereich von 7 (grüne Linie) bis 23 (rote Linie). Immer wenn das KGV in die Nähe der grünen Linie kam oder diese unterschritt, so war dies ein klares Kaufsignal. Ein Verkaufssignal gab es, wenn das KGV nahe an die rote Linie herankam oder diese überschritt (roter und lila Pfeil).
Beim berüchtigten Börsen-Crash von 1929 hatte das KGV die rote Linie nicht voll erreicht (hellblauer Pfeil) und nach dem Index-Einbruch von über 80% lag des KGV immer noch über der grünen Linie (hellgrüner Pfeil). Dies zeigt, dass beide Linien kein absoluter Maßstab aber nützliche Indikatoren sind.
Während der Internetblase um die Jahrtausend-Wende explodierte das KGV und stieg deutlich über die rote Linie (brauner Pfeil), was ein klares Warnsignal war und im März 2000 eine schmerzliche Baisse mit einem Minus von 37% auslöste.
Noch größer war der Einbruch während der Finanzkrise, als der S&P 500 Index von Oktober 2007 bis März 2009 mit einem Minus von 57% seinen zweitgrößten Verlust erlebte. Als die Gewinne kollabierten, stieg das KGV in die 'Stratosphäre' (blauer Pfeil), was dann allerdings ein Kaufsignal war! Anschließend erholten sich die Gewinne wieder und liegen momentan auf einem Rekordhoch.
Wichtig ist, dass die Börse trotz dieser großen Verluste immer wieder neue Höchststände erreichte. In anderen Worten, ausgeprägte Kursschwächen waren und sind die besten Kaufgelegenheiten!
Meine aktuelle Börseneinschätzung geht von einer Korrektur in den kommenden Monaten aus, was wiederum eine Kaufgelegenheit wäre. Positionen sind mit einem Stop abzusichern. Bei Kursgewinnen von über 10% ist eine Teilgewinnmitnahme empfohlen.
Der Frühlingsanfang bedeutet somit keinen neuen Start.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf meiner Hotline. Mein nächster Blog erscheint Ende März.
© 2014 Heiko Thieme