Von Dana Cimilluca, Stacy Meichtry und Inti Landauro
Der deutsche Industriekonzern Siemens könnte bei Alstom womöglich den Kürzeren ziehen. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, hat der Verwaltungsrat des französischen Siemens-Wettbewerbers, der am Dienstagabend zusammengekommen war, das Angebot des US-Mischkonzerns General Electric angenommen. Den Informationen zufolge bietet GE mehr als 12 Milliarden US-Dollar für das Energiegeschäft von Alstom.
Wie der Informant weiter sagte, könnte der Deal bereits am Mittwoch angekündigt werden. Allerdings muss unter anderem die Gewerkschaft ebenfalls noch zustimmen.
Das Bietergefecht um Alstom hat auch eine enorme politische Dimension. Alstom ist für den französischen Staat von hohem strategischen Interesse, denn neben dem Hochgeschwindigkeitszug TGV stellt der Konzern auch Kraftwerke und Turbinen für die Energieversorgung her. Außerdem fürchtet Frankreich im Falle eines Teilverkaufs von Alstom den Verlust von Arbeitsplätzen.
Auch Siemens würde die Energiesparte von Alstom gerne übernehmen. Am Nachmittag kündigten die Münchener an, die Bücher des französischen Wettbewerbers prüfen und dann ein Angebot vorlegen zu wollen. Siemens schwebt dabei offenbar ein Spartentausch vor. Wie aus einem Brief von Siemens-Chef Joe Kaeser an seinen Alstom-Kollegen Patrick Kron hervorgeht, schätzt Siemens den Unternehmenswert der Alstom-Sparten Thermal Power, Renewable Power und Grid Divison auf 10 bis 11 Milliarden Euro.
Im Gegenzug würde Siemens Teile seiner Zugsparte anbieten und damit sein in der Vergangenheit Problem-behaftetes, aber erfolgreiches ICE-Geschäft in die Waagschale werfen.
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April 29, 2014 17:16 ET (21:16 GMT)
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