Düsseldorf (ots) - Es ist ein intellektuelles Vergnügen, mit zu erleben, wie viel außenpolitische Urteilsreife der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder an der Schwelle zum Alter zu erkennen gibt. Zu Kanzlerzeiten fielen Schröders Expertisen oft wurschtig aus. In seinem jungen Interview-Buch zum 70. Geburtstag und gestern noch einmal in einem nachdenkenswerten, klugen Beitrag über den Wert verlässlicher Beziehungen zu Russland zeigt Schröder, dass viel mehr in ihm steckt als Gas-Geschäftssinn und Putin-Liebedienerei. Hier spricht jemand, der dem beiderseitigen Verstehenwollen als höchster Kunst der Diplomatie das Wort redet; der die Schuld an der Ukraine-Eskalation nicht nur bei Putin sucht; der mit guten Gründen dagegen ist, den Präsidenten der geduckten Weltmacht Russland in internationale Isolationshaft zu nehmen; der weder die EU-Ukrainepolitik, noch gar alle Aktionen der Kiewer Übergangsregierung für der Weisheit letzten Schluss hält; und der sich erlaubt, darauf zu verweisen, dass sein Geburtstags-Tête à Tête mit Putin in St. Petersburg womöglich nicht ganz geschmackssicher war, aber auch sein Gutes hatte: als Beitrag zur Freilassung der in der Ost-Ukraine festgesetzten Geiseln.
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