Hagen (ots) - Mit einem politischen Mitbewerber, und sei er noch so klein und neu, setzt man sich besser vor einer Wahl auseinander. Dazu sind Wahlkämpfe da. Im Falle der AfD kommt es dazu erst nach dem Wahlgang, und das zeigt ein strategisches Defizit vor allem bei der CSU. Deren gescheiterter Ex-Parteivorsitzender Erwin Huber teilt nun gegen Horst Seehofer aus. Das mag man als Racheakt abtun, in der Sache aber trifft Huber den Kern: Die CSU hat sich in unverantwortlich populistischer Art den Eurokritikern angedient, aber die Ernte hat die AfD eingefahren. Jetzt ist Feuer unter dem Dach.
Längst hat der Bazillus aber auch die CDU erfasst. Wenn die hessische CDU-Abgeordnete Erika Steinbach Koalitionen mit der AfD nicht ausschließen will, darf man schon mal die Frage stellen, wie weit es mit der Europaorientierung der Partei Konrad Adenauers und Helmut Kohls eigentlich noch her ist. Womit nicht gesagt sein soll, dass kritische Einwände gegen die Euro-Rettung, die Kompetenzen der EU-Kommission und ihre demokratische Legitimierung nicht statthaft sind.
Der kühle Wolfgang Schäuble, längst eine der wichtigsten Stützen der Bundeskanzlerin und Parteivorsitzenden, hat die richtigen Worte gefunden: Die CDU muss Europa besser erklären. Und darf nicht einfach klingenden Parolen hinterherlaufen, aus denen noch nie konkrete, gelingende Politik gewachsen ist.
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Der kühle Wolfgang Schäuble, längst eine der wichtigsten Stützen der Bundeskanzlerin und Parteivorsitzenden, hat die richtigen Worte gefunden: Die CDU muss Europa besser erklären. Und darf nicht einfach klingenden Parolen hinterherlaufen, aus denen noch nie konkrete, gelingende Politik gewachsen ist.
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