Düsseldorf (ots) - Was hat diese Stichwahl gebracht? Neue Bürgermeister und die Erkenntnis, dass Wähler nach drei Wochen nicht schon wieder wählen wollen. Die Beteiligung am zweiten Wahlgang war erschreckend niedrig. So gering, dass manches Stadtoberhaupt - wie in Gladbach - zwar gewonnen hat, sich aber rechnerisch nur auf knapp 15 Prozent der Wahlberechtigten stützen kann. So müssen auch die Sieger um Akzeptanz werben, damit sie in den kommenden Jahren als Stadtoberhaupt von der Mehrheit der Bürger getragen werden. Parteipolitisches Taktieren verbietet sich, vor allem dort, wo der OB - wie in Düsseldorf - ohne Ratsmehrheit amtiert. Damit verbunden ist die zweite Lehre: Persönlichkeiten haben gesiegt, nicht Parteien. Dabei scheint der Amtsbonus an Bedeutung verloren zu haben. Am 25. Mai noch vorne, fiel gestern in Düsseldorf Amtsinhaber Elbers deutlich und in Gladbach OB Bude knapp durch. Die Lehre für die Verlierer: Wer gewinnen will, muss mobilisieren - nicht nur, aber auch die eigene Klientel. Wer verloren hat, muss analysieren und bereit sein, unangenehme Wahrheiten auszusprechen.
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