(NEU: US-Anleihen-Tabelle)
Mit Gewinnen ist die Wall Street am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Der S&P-500-Index stieg sogar auf ein neues Allzeithoch bei 1.957,74 Punkten. Thema Nummer eins waren die Aussagen der US-Notenbank nach der Sitzung des Offenmarktausschusses. Unmittelbar mit der Stellungnahme zeigten sich die Märkte nervös und flatterhaft, bis sich bei Aktien mehr und mehr eine positive Tendenz durchsetzte.
Überraschungen gab es zwar nicht. Denn wie erwartet senkte die Fed die Wachstumsprognosen und sah keine Gefahr in der gestiegenen Inflation - dies bestätigte aber die Hoffnungen auf eine länger anhaltende lockere Geldpolitik. Dass die Zinserwartungen für Ende 2015 einen Tick höher lagen als bisher, schaffte keine Irritation. Entscheidend war der Eindruck einer weiteren Runde niedriger Zinsen.
Einige Teilnehmer sagten, Aktien seien gerade deshalb gestiegen, weil nichts Überraschendes gekommen sei. "Wenn die Fed langweilig und absehbar handelt, gibt es weniger Schwankungen am Aktienmarkt", sagte Brian Jacobsen, Portfoliostratege bei Wells Fargo Funds Management. Die Senkung der Anleihekäufe um weitere zehn Milliarden Dollar war ebenso erwartet worden wie die Beibehaltung des Leitzinses nahe Null.
Auch die anderen Märkte lasen aus den Fed-Aussagen vor allem eine anhaltende Politik des billigen Geldes heraus. Das stützte Gold und US-Anleihen und drückte den Dollar. Der Goldpreis stieg um 0,2 Prozent auf 1.274 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt kam es zu einem Anstieg der Notierungen, so dass die Rendite der zehnjährigen Treasurys auf 2,60 Prozent sank, fünf Basispunkte niedriger als am späten Dienstag. Der Dollar zeigte sich nach einem vorübergehenden Anstieg wieder etwas schwächer, so dass der Euro schließlich bei 1,3586 Dollar notierte.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 16.907 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,8 Prozent auf 1.957 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 4.363 Punkte. Der Umsatz lag mit 0,62 Milliarden Aktien auf dem Niveau des Vortages. Den insgesamt 2.277 (1.931) Kursgewinnern standen 849 (1.190) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 114 (110) Titel. Der Umsatz belief sich auf 0,62 (Dienstag: 0,60) Milliarden Aktien.
Thema Nummer zwei, die Irakkrise, geriet in den Hintergrund. Dort brannte nach einem Angriff der sunnitischen Dschihadisten die größte Ölraffinerie des Landes. Der Brent-Ölpreis reagierte mit Aufschlägen und wurde mit 114,14 Dollar je Barrel bezahlt. Brent-Öl gilt bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten als erste Ausweichsorte. Anders der Ölpreis an der Nymex, der unter neuen US-Lagerbestandsdaten litt und leicht nachgab. Vor allem die Benzin- und Destillatbestände legten deutlich zu. Die US-Sorte WTI fiel um 0,3 Prozent auf 105,97 Dollar.
Die Amazon-Aktie steigerte sich um 2,7 Prozent. CEO Jeff Bezos präsentierte in Seattle das erste Smartphone des Internet-Einzelhändlers, das "Fire Phone". Offenbar kam es gut an. Das Gerät hat ein 4,7 Zoll großes Display, eine Kamera mit 13 Megapixel und einen Prozessor mit 2,2 Gigahertz. Außerdem verfügt der Bildschirm über einen 3D-ähnlichen Effekt, bei dem sich die Bilder so bewegen wie man möchte. Blackberry-Papiere gewannen 3 Prozent, nachdem das Unternehmen am Mittwoch eine Kooperation mit Amazon bekanntgegeben hat. Blackberry soll Zugang zu Amazons Appstore erhalten.
Aktien von Adobe profitierten von überzeugenden Geschäftszahlen. Die Aktie lag 8,2 Prozent im Plus. FedEx hat ebenfalls die Erwartungen des Marktes übertroffen und einen ermutigenden Ausblick gegeben; der Kurs stieg 6,2 Prozent.
Die Aktien von General Motors lagen 0,2 Prozent im Minus. GM-Chefin Mary Barra muss dem zuständigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses erneut Rede und Antwort zum verspäteten Rückruf von Autos geben, deren defekte Zündschlösser für mehrere tödliche Unfälle verantwortlich gemacht werden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.906,69 0,58 98,20 S&P-500 1.956,99 0,77 15,00 Nasdaq-Comp. 4.362,84 0,59 25,60 Nasdaq-100 3.804,61 0,62 23,29 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99-26/32 +1/32 0,468% -1,6Bp 7/8% 3-jähr. 99-24/32 +3/32 0,960% -2,9Bp 1 5/8% 5-jähr. 99-1/32 +7/32 1,703% -4,8Bp 2 1/4% 7-jähr. 98-21/32 +11/32 2,207% -5,7Bp 2 3/4% 10-jähr. 99-2/32 +13/32 2,606% -4,7Bp 3 3/4% 30-jähr. 99-3/32 +13/32 3,423% -2,3Bp DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3586 0,32% 1,3543 1,3543 EUR/JPY 138,49 0,02% 138,46 138,38 EUR/CHF 1,2181 -0,03% 1,2185 1,2187 USD/JPY 101,94 -0,30% 102,25 102,18 GBP/USD 1,6987 0,11% 1,6968 1,6963 ===
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June 18, 2014 16:57 ET (20:57 GMT)
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