Gera (ots) - Jena. Der neu gebaute Jagdbergtunnel bei Jena wird für Gefahrguttransporte zugelassen.
Das berichtet die Ostthüringer Zeitung (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf die Thüringer Landesregierung. Allerdings gilt die Freigabe nur solange, bis die Zahl von 660 Transporten pro Tag überschritten wird.
"Das Kabinett hat mit der Zustimmung zur Tunnelkategorie A für den Jagdbergtunnel eine gute Entscheidung getroffen", sagte Verkehrsminister Christian Carius (CDU) auf OTZ-Anfrage. "Denn dadurch können die Gefahrguttransporte auf der A4 bleiben und müssen keine Umwege über die anliegenden Ortschaften fahren." Möglich wird die Vergabe der höchsten Kategorie durch den Einbau einer Brandlöschanlage, die in den ursprünglichen Bauplänen nicht berücksichtigt war.
Entlastet werden dadurch vor allem der Saale-Holzland-Kreis und die Stadt Jena. Sie waren von den einstigen Umfahrungsvarianten betroffen. Angedacht war das Szenario wie bei der Tunnelkette auf der Thüringer Waldautobahn: Dort müssen die Lastzüge mit Gefahrgut die A71 verlassen.
Der Freigabe des Jagdbergtunnels ging die Empfehlung des Lenkungskreises "Gefahrgut in Thüringer Tunneln" voraus. Eines der Kriterien ist die Ausstattung. Der gut drei Kilometer lange Tunnel verfügt über zwei Röhren mit je drei Fahrspuren. In der Mitte befindet sich ein großer Abluftschacht. Die nun eingebaute Brandbekämpfungsanlage arbeitet mit Druckluftschaum, hat 106 Löschbereiche je Tunnelröhre und ist ausgelegt auf eine maximale Brandleistung von 150 Megawatt. Der Löschwasservorrat beträgt 320 statt der einst geplanten 70 Kubikmeter. Erste Löschtests in den vergangenen Wochen verliefen erfolgreich: Zur Probe wurde beispielsweise ein Kleinwagen angezündet.
Bei Bränden im Tunnel rücken die Berufsfeuerwehr Jena und die Freiwillige Feuerwehr Bucha-Schorba aus. Wenn ein Gefahrgut-Lastzug beteiligt ist, wird Katastrophenalarm ausgelöst. Den Plänen zufolge werden in diesem Fall weitere Feuerwehren aus dem Saale-Holzland-Kreis und dem Weimarer Land alarmiert. Entsprechende Sondertrainings haben die Kameraden absolviert. Weitere Übungen im Tunnel stehen bis zum Ende des Probebetriebs an.
Problematisch ist, dass die prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahr 2025 mit einer hohen Zahl von Gefahrguttransporten über dem Grenzwert liegt. Unter Berücksichtigung des heutigen Fahrzeugaufkommens wird der Wert allerdings nicht erreicht. Ein Gutachten hat eine zulässige Obergrenze von täglich 330 Gefahrguttransporten pro Tunnelröhre berechnet - bei Überschreitung gebe es eine Neubewertung. Die Autobahnverwaltung müsse daher nach der Eröffnung im Herbst das Verkehrsaufkommen im Blick behalten, hieß es im Kabinett. Einmal jährlich soll deshalb eine Verkehrserhebung stattfinden.
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Pressekontakt: Ostthüringer Zeitung Redaktion Ostthüringer Zeitung Telefon: +49 365 77 33 11 13 redaktion@otz.de
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Entlastet werden dadurch vor allem der Saale-Holzland-Kreis und die Stadt Jena. Sie waren von den einstigen Umfahrungsvarianten betroffen. Angedacht war das Szenario wie bei der Tunnelkette auf der Thüringer Waldautobahn: Dort müssen die Lastzüge mit Gefahrgut die A71 verlassen.
Der Freigabe des Jagdbergtunnels ging die Empfehlung des Lenkungskreises "Gefahrgut in Thüringer Tunneln" voraus. Eines der Kriterien ist die Ausstattung. Der gut drei Kilometer lange Tunnel verfügt über zwei Röhren mit je drei Fahrspuren. In der Mitte befindet sich ein großer Abluftschacht. Die nun eingebaute Brandbekämpfungsanlage arbeitet mit Druckluftschaum, hat 106 Löschbereiche je Tunnelröhre und ist ausgelegt auf eine maximale Brandleistung von 150 Megawatt. Der Löschwasservorrat beträgt 320 statt der einst geplanten 70 Kubikmeter. Erste Löschtests in den vergangenen Wochen verliefen erfolgreich: Zur Probe wurde beispielsweise ein Kleinwagen angezündet.
Bei Bränden im Tunnel rücken die Berufsfeuerwehr Jena und die Freiwillige Feuerwehr Bucha-Schorba aus. Wenn ein Gefahrgut-Lastzug beteiligt ist, wird Katastrophenalarm ausgelöst. Den Plänen zufolge werden in diesem Fall weitere Feuerwehren aus dem Saale-Holzland-Kreis und dem Weimarer Land alarmiert. Entsprechende Sondertrainings haben die Kameraden absolviert. Weitere Übungen im Tunnel stehen bis zum Ende des Probebetriebs an.
Problematisch ist, dass die prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahr 2025 mit einer hohen Zahl von Gefahrguttransporten über dem Grenzwert liegt. Unter Berücksichtigung des heutigen Fahrzeugaufkommens wird der Wert allerdings nicht erreicht. Ein Gutachten hat eine zulässige Obergrenze von täglich 330 Gefahrguttransporten pro Tunnelröhre berechnet - bei Überschreitung gebe es eine Neubewertung. Die Autobahnverwaltung müsse daher nach der Eröffnung im Herbst das Verkehrsaufkommen im Blick behalten, hieß es im Kabinett. Einmal jährlich soll deshalb eine Verkehrserhebung stattfinden.
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