Regierung und Bouygues feilschen um Preis für Alstom-Aktien
Die französische Regierung und der Alstom-Großaktionär Bouygues SA ringen um den Preis für ein 20-prozentiges Aktienpaket, das der Staat an Alstom vor dem Verkauf von großen Teilen des Konzerns an General Electric übernehmen will. Maximal 28 Euro, den Schlusskurs der Alstom-Aktie am Freitag, will die Regierung pro Anteil zahlen, sagen mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, die sich auf informierte Kreise beruft, soll die Forderung bei 35 Euro je Aktie liegen.
Für GE hat der Alstom-Deal nicht nur einen finanziellen Preis
Jeff Immelt hat den Segen der französischen Regierung für eine Beteiligung an Alstom SA erhalten. Doch dafür hat der CEO von General Electric einen hohen Preis gezahlt. Er musste zusagen, Arbeitsplätze in Frankreich zu schaffen und sich auf eine Reihe von Gemeinschaftsunternehmen einlassen, in denen der französische Staat Miteigentümer sein wird. Mit dem Einstieg in Alstoms Energiegeschäft wird der US-Konzern die Abhängigkeit von der in GE Capital gebündelten Finanzsparte verringern. Damit erfüllt Immelt sein Versprechen, das Konglomerat wieder auf das Industriegeschäft zu fokussieren, das von Investoren als wertvoller angesehen wird.
EZB/Draghi: QE erst bei Verschlechterung der Inflationserwartung
Bevor sich die Europäische Zentralbank (EZB) für ein umfassendes Anleihekaufprogramm entscheidet, bedarf es einer Verschlechterung der mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone. Wie EZB-Präsident Mario Draghi in einem Interview mit der niederländischen Zeitung De Telegraaf deutlich machte, wird es nur bei einem solchen Szenario zu einem sogenannten Quantitative Easing (QE) durch die EZB kommen. Ein QE-Programm könnte nach den Worten von Draghi den Kauf von Staatsanleihen und von Krediten an den privaten Sektor umfassen.
EZB stellt sich gegen Aufweichung des Stabilitätspakts
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Europas Staatschefs ermahnt, die Regeln für die Staatsverschuldung in Europa nicht zu lockern. "Der Stabilitäts- und Wachstumspakt sollte nicht bis zu dem Punkt gedehnt werden, an dem er seine Glaubwürdigkeit verliert", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Der Appell richtet sich auch an den SPD-Vorsitzenden und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der sich dafür ausgesprochen hatte, ärmeren Euroländern mehr Zeit für den Defizitabbau zu geben. Gabriel hat dabei die sozialdemokratischen Staats- und Regierungschefs auf seiner Seite. Diese forderten am Samstag bei einem Treffen in Paris eine flexiblere Auslegung der Regeln zum Defizitabbau in Europa, so die Nachrichtenagentur AFP.
BoE-Volkswirt sieht künftiges Normalzinsniveau bei 2-3 Prozent
Die Zinsen in Großbritannien werden nach Ansicht des neuen Chefvolkswirts der Bank of England nicht wieder auf das Niveau vor der Krise klettern. Als das neue "Normalniveau" für den britischen Leitzins nannte Andrew Haldane in einem Interview mit der Yorkshire Post 2 bis 3 Prozent. Aktuell sind es 0,5 Prozent
Argentiniens Präsidentin Kirchner will mit Hedgefonds verhandeln
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner ist bereit, mit einer kleinen Gruppe klagender Anleihegläubiger über eine Rückzahlung von Schulden zu verhandeln. Sie habe das zuständige US-Gericht gebeten, einen solchen Vergleich möglich zu machen, erklärte Kirchner. Erstmals hat Kirchner damit öffentlich Verhandlungsbereitschaft gezeigt, sagen Analysten. Ihre Aussagen ließen die Kurse argentinischer Staatsanleihen steigen. Investoren glauben, dass Kirchners neue Linie die Gefahr eines Zahlungsausfalls verringert.
Bahn fordert von Visa und Mastercard dreistelligen Millionenbetrag
Die Deutsche Bahn fordert von den Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag wegen überhöhter Gebühren zurück. Die Forderung soll über eine Klage in London durchgesetzt werden, sagte Rechtsvorstand Gerd Becht in einem Interview
Carrefour kauft französische Discounterkette für 600 Mio Euro
Der französische Supermarktbetreiber Carrefour SA will sich mit einem 600 Millionen Euro teuren Zukauf im Discount-Bereich verstärken. DIA France mit 800 Läden und rund 2 Milliarden Euro Jahresumsatz war von ihrer spanischen Muttergesellschaft, der Discounterkette Distribuidor Internacional de Alimentacion SA, im vergangenen Monat zum Verkauf gestellt worden. Vor drei Jahren hatte Carrefour DIA abgespalten und an die spanische Börse gebracht.
Google-Tochter Nest übernimmt Sicherheitsfirma Dropcam
Die Google-Tochter Nest Labs will das Start-up Dropcam für 555 Millionen US-Dollar in bar, umgerechnet rund 410 Millionen Euro, übernehmen. Mit der Firma, die sich auf Videoüberwachung und Sicherheit spezialisiert hat, will Nest zum marktbeherrschenden System für das vernetzte Haus werden. Nest stellt mit dem Internet verbundene Thermostate und Rauchmelder her. Gemeinsam mit Dropcam sollen weitere Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden, die Haushaltsgeräte weiter vernetzen, wie Nest-Mitgründer Matt Rogers sagte. Das Geschäft muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden.
Rebellen in der Ukraine ignorieren Waffenstillstand
Die Rebellen im Osten der Ukraine haben den von Präsident Petro Poroschenko ausgerufenen Waffenstillstand ignoriert und am Samstag weitere Angriffe gestartet. Wie das Verteidigungsministerium in Kiew erklärte, wurden ein Luftwaffenstützpunkt und drei Grenzübergänge attackiert. Poroschenko hatten den einseitigen Waffenstillstand als ersten Schritt eines Friedensplans bezeichnet, mit dem die seit zwei Monaten tobenden Auseinandersetzungen beendet werden sollen. Darin vorgesehen ist auch, dass die prorussischen Kämpfer ihre Waffen niederlegen. Denjenigen, die sich keiner schweren Verbrechen schuldig gemacht haben, soll eine Amnestie angeboten werden.
DJG/WSJ/AFP/DJN/smh
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June 21, 2014 12:01 ET (16:01 GMT)
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