Stuttgart (ots) - Der Fall des mutmaßlichen Doppelagenten macht dem letzten Transatlantik-Romantiker klar, dass die Amerikaner auch hierzulande kühl ihre Interessen im Blick haben. Dem Gerede von Freundschaft zwischen Staaten sollte da keine große Bedeutung beigemessen werden. Zwar wird Deutschland auf die Kooperation mit den USA nicht verzichten können, aber vielleicht wird man in Berlin im Umgang mit den USA ja endlich erwachsen.
Überaus brisant sind die Enthüllungen für den BND. Denn der NSA-Untersuchungsausschuss prüft dessen Rolle beim Datensammeln. Der BND dürfte deshalb selbst großes Interesse am Wissen seiner parlamentarischen Kontrolleure haben. Die Frage ist also, ob der BND-Agent wirklich nur auf dem Ticket der US-Amerikaner unterwegs oder ob der BND eingebunden war. Sollte dies der Fall sein, würde aus dem Skandal endgültig eine Staatsaffäre.
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