Bielefeld (ots) - Wenn sich der Dunst um das Urteil gegen die US- Tabakindustrie verzogen hat, wird die Ernüchterung groß sein. Die Rekordentschädigung von 23,5 Milliarden Dollar wird wohl verpuffen. Seit 20 Jahren kommt es in Sammelklagen zu gigantischen Schadenersatz- und Strafzahlungen gegen "Big Tobacco". Dabei geht es um Produkthaftungsklagen von Rauchern oder um die Verharmlosung von Nikotin. Obwohl richterlich beglaubigt ist, dass die Hersteller die Risiken des Rauchens verschwiegen, wurden die Summen in Berufungsverfahren fast immer reduziert oder aufgehoben. Dahinter stehen Gesetze, die verhindern sollen, dass Firmen via Klage in den Ruin getrieben werden. Auch solche, die lebensgefährliche Produkte herstellen und der Volkswirtschaft schaden. Auf 300 Milliarden Dollar schätzt Washington die Kollateralschäden des Rauchens pro Jahr. Der Ruf der Politik, die Tabakindustrie stärker an den exorbitanten Gesundheitskosten zu beteiligen, wird immer lauter.
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