Der stellvertretende Chef der Unions-Bundestagsfraktion Michael Fuchs (CDU) fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei umstrittenen wirtschaftspolitischen Themen wie etwa der grünen Gentechnik oder dem Fracking mehr Führungsstärke: "Helmut Kohl hat sich 1983 hingestellt und den Nato-Doppelbeschluss durchgesetzt, obwohl das unpopulär war. Diesen Mut vermisse ich heute in der Politik, manches Mal auch bei der Kanzlerin", sagte Fuchs dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Gute Politik müsse aber "Führungskraft beweisen". "Wir haben im vergangenen halben Jahr das Fundament für unseren Erfolg geschwächt, und das muss aufhören", sagte Fuchs. "Wir müssen uns heute vorwerfen, dass wir bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD viele Zugeständnisse gemacht haben. Daher brauchen wir in der Wirtschaftspolitik einen Neustart."
Künftig will Fuchs die Handschrift der Union in der Großen Koalition besser zur Geltung bringen. Er kündigte an, mit Fraktionskollegen und Unionsministern Vorschläge zu erarbeiten, "was sich an unserer Regierungsarbeit ändern muss".