Cottbus (ots) - Im Wirtschaftsflügel der CDU grummelt es nicht zum ersten Mal wegen der vermeintlichen oder tatsächlichen Sozialdemokratisierung der Partei. Neu an der Kritik von Fraktionsvize Michael Fuchs ist allerdings, dabei auch die Kanzlerin frontal anzugehen. Mehr Führungsstärke auch bei unbequemen ökonomischen Themen wie grüne Gentechnik oder Fracking hat Fuchs bei Angela Merkel angemahnt. Verkehrte Welt. SPD-Chef Sigmar Gabriel outete sich gerade erst wieder als Merkel-Fan, derweil die eigene Truppe mit ihrer Vorsitzenden hadert. Die CDU muss tatsächlich aufpassen, dass es ihr nicht so wie der SPD in der Großen Koalition zwischen 2005 und 2009 ergeht. Damals gefielen sich viele Genossen auch gleich noch in der Rolle der Opposition zu ihrer eigenen Regierung, was beim Wahlvolk schlecht ankam. Mag sein, dass die Union der SPD in den Koalitionsverhandlungen zu viele Zugeständnisse gemacht hat. Doch ist es müßig, jetzt darüber zu lamentieren, zumal die CDU in allen Umfragen glänzend da steht. Zu verdanken hat sie das - Angela Merkel. Die Partei- und Regierungschefin ist mit den CDU-Erfolgen aufs Engste verbunden. Deshalb dürfte die Einlassung von Michael Fuchs auch erst einmal folgenlos verhallen. Oberwasser könnten die Merkel-Kritiker in den eigenen Reihen erst dann bekommen, sollte es mit der deutschen Wirtschaft abwärts gehen. Der jüngst festgestellte Auftragsrückgang in der Industrie ist zumindest ein Anzeichen, dass der Aufschwung nicht von Ewigkeit geprägt ist. Allerdings hat die Bundeskanzlerin ihr gutes Krisenmanagement auch schon in wirtschaftlich rauen Zeiten unter Beweis gestellt. Weniger ideologisch, sondern ganz pragmatisch. Gerade deshalb wird sie in weiten Teilen der Bevölkerung wohl auch so geschätzt
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