Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote von Irland um eine Stufe angehoben. Die Kreditwürdigkeit werde jetzt mit "A-" bewertet, teilte Fitch am Freitagabend in London. Die neue Note liegt vier Stufen über dem sogenannten Ramschniveau. Fitch erwartet zunächst keine Änderungen der Bewertung. Der Ausblick für das Rating sei stabil.
Irland habe ein mehrjährigen Programm zur Sannierung des Staatshaushaltes umgesetzt, schrieb Fitch zur Begründung. Das in der Schuldenkrise stark unter Druck geratene Land hatte den Rettungsschirm Ende 2013 verlassen. Vor allem der große Bankensektor hatte das Land in Schwierigkeiten gebracht. Der Rettungsschirm war von der Eurozone, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im Kampf gegen die Schuldenkrise aufgelegt worden.
Das Haushaltsdefizit dürfte im laufenden Jahr unter dem von der EU festgesetzten Zielwert von 4,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) liegen, schrieb Fitch. Der Haushalt ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen wird sogar ausgeglichen sein. Im Jahr 2009 hatte das sogennante Primärdefizit noch bei 9,0 Prozent des BIPs gelegen. Fitch erwartet für Irland ein robustes Wirtschaftswachstum. Im laufenden Jahr dürfte die irische Wirtschaft um 2,2 Prozent wachsen. In den Jahren 2015 und 2016 wird ein Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von rund zwei Prozent erwartet.
Die Marktbedingungen für die Emission irischer Staatsanleihen hatten sich zuletzt deutlich verbessert. Dem Land ist daher die Rückkehr an die Finanzmärkte problemlos gelungen.
Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet Irland bereits mit "A-". Moody's bewertet Irland hingegen eine Note schlechter - mit "Baa1". Eine Bwertung im "A"-Bereich erleichtert die Kreditvergabe, da viele Investoren nur so bewertete Titel kaufen./jsl/he
AXC0177 2014-08-15/23:08