Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wehrt sich vehement gegen Forderungen, ihre Topvereine sollten sich an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen. "Die Art und Weise, wie in Bremen teilweise argumentiert wird, ist zutiefst unaufrichtig. Wir glauben, dass mit diesem Ansatz eine Blankovollmacht zur Sanierung des Bremer Haushalts auf Kosten der Bundesliga und anderer ausgestellt wird", sagte DFL-Chef Christian Seifert im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).
Der Bremer Senat hatte zuvor beschlossen, dass die Liga künftig einen Teil der Kosten bei sogenannten Risikospielen des Bundesligaklubs Werder Bremen übernehmen soll. Polizeieinsätze zu reduzieren, wie es ein Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen vorsehe, sei der richtige Weg - nicht, sie den Klubs in Rechnung zu stellen. "Der Bremer Vorschlag setzt nicht dabei an, die Krawalle abzuschaffen, sondern mit ihnen Geld zu verdienen", sagte Seifert.
Er warf den Bremer Politikern zudem "Bierzelt-Populismus" vor. Seifert wies darauf hin, dass sich die Liga und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit den Innenministern im Jahr 2010 auf einen Zehn-Punkte-Plan zur Sicherheit in Stadien verständigt hätte, der seitdem ständig weiter optimiert worden wäre, um über eine Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen "gar nicht erst diskutieren" zu müssen.