Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat sich klar für deutsche Waffenlieferungen an die Kurden ausgesprochen. "Eine Terrororganisation wie ISIS, die Menschen grausam ermordet und Frauen unterdrückt, kann man weder mit Gebetskreisen noch mit Spruchbändern stoppen. Wir sollten den Kurden vielmehr Waffen liefern, denn wir sind zur Hilfe verpflichtet", sagte Fischer der "Bild am Sonntag".
"Ein islamistischer IS-Staat würde auch unsere Sicherheit hier gefährden." Scharfe Kritik übte Fischer an der ehemaligen EKD-Vorsitzenden Margot Käßmann, die Deutschland trotz der Lage im Irak zu "bedingungslosem Pazifismus" aufgefordert hatte: "Unser Strafrecht verpflichtet jeden Bürger, bei einer schweren Straftat dem Opfer beizustehen. Wer dies verweigert oder wegschaut, der macht sich strafbar. Das muss auch Margot Käßmann begreifen."
Europa müsse nach den Worten des früheren Bundesaußenministers in der IrakFrage "dringend" gemeinsam handeln und auftreten: "Deutschland sollte sich bei den Hilfen mit Waffen und militärischen Ausrüstungen den mutigen französischen, britischen und tschechischen Initiativen anzuschließen."