Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll neben der Türkei einen weiteren Nato-Mitgliedstaat im Visier haben. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" sei im "Auftragsprofil der Bundesregierung" für den BND auch Albanien als sogenanntes "Kernland" aufgeführt, was bedeuten würde, dass der BND das Land operativ aufklärt.
Wie das Magazin weiter berichtet, sei Albanien bereits vor seinem Beitritt zur Nato im April 2009 auf die Zielliste des deutschen Nachrichtendienstes genommen worden. Der BND interessiere sich dort den Angaben zufolge vor allem für organisierte Kriminalität. Der "Spiegel" hatte zuvor auch über die mutmaßliche Überwachung der Türkei berichtet. Beide Staaten würden auf einer 2009 aktualisierten Version des Auftragsprofils auftauchen.
Das gehe aus Dokumenten hervor, die ein ehemaliger BND-Mitarbeiter an den US-Geheimdienst CIA übergeben habe. Nach "Spiegel"-Informationen soll der mutmaßliche Doppelagent rund tausend Seiten geliefert haben, darunter weitere, brisante Dokumente. Beispielsweise ein Konzept zur "Gegenspionage", also das Ausspionieren ausländischer Nachrichtendienste.