Karlsruhe (ots) - Dass die Große Koalition trotzdem so populär ist, liegt auch an der bräsigen Behaglichkeit, die sie verbreitet. Die gute Wirtschaftslage erlaubt es ihr, überfällige Reformen wie die der Pflegeversicherung auf die lange Bank zu schieben. Und wenn sie sich entscheidet, den Menschen etwas abzuverlangen, geschieht das nach dem Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners. Ob Maut, Mietpreisbremse oder kalte Progression. Der Herbst des Missvergnügens ist die erste große Bewährungsprobe für die Große Koalition. Wie gut eine Ehe tatsächlich ist, entscheidet sich ja nicht in den Flitterwochen - sondern häufig erst Jahre danach, nach den ersten schwereren Krisen. Und genau die ziehen in Berlin gerade herauf.
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