Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine gerechtere Verteilung von Asylbewerbern in Europa gefordert. "Es kann nicht sein, dass vier, fünf Länder die größte Anzahl der Flüchtlinge aufnehmen", sagte de Maizière dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
"Das entspricht nicht der erforderlichen gesamteuropäischen Solidarität, die wir hier dringend benötigen." Um das Flüchtlingsproblem zu lösen, machte sich de Maizière dafür stark, Flüchtlingskontingente auf alle EU-Mitgliedstaaten zu verteilen. "Wenn alle die verabredeten Regeln einhalten, könnten Länder wie Italien, wo überproportional viele Flüchtlinge ankommen, so freiwillig unter der Berücksichtigung der schon erfolgten Aufnahmen und zeitlich befristet entlastet werden", so der CDU-Politiker. Voraussetzung sei allerdings, so de Maizière in einem Schreiben an EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström von Anfang September, dass etwa in Italien "zügig diejenigen Personen erfasst werden, die Anspruch auf internationalen Schutz erheben können, und die Personen, die hierfür nicht infrage kommen, rasch in ihre Herkunfts- oder Ausgangsländer zurückgeführt werden".