Am Montagabend hat auch die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) ihr Gewinnziel für 2014 kassieren müssen. Für Kreditrisiken vor allem in der Ukraine und in Ungarn müssen einige hundert Millionen mehr zur Seite gelegt werden. Deshalb wird die RBI das Jahr 2014 mit einem Verlust abschließen.
Die Gewinnwarnung kam nach einer Sitzung des Vorstands am späten Abend. Die Kreditrisikovorsorgen dürften nun zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro ausmachen. Bisher war die Bank von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. Bei der Ukraine-Tochter Aval droht eine Markenwertabschreibung von bis zu 60 Millionen Euro. Die neuen ungarischen Fremdwährungskreditgesetze kosten an die 240 Millionen Euro. Rund 67 Millionen wurden im zweiten Quartal verbucht, der größere Rest wird wohl in das zweite Halbjahr 2014 fallen.
Ob für 2014 eine Dividende an die Aktionäre bezahlt wird, ließ Bankchef Karl Sevelda am Abend im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA offen. Fest stehe, dass die Bank ihre nachrangigen Kapitalinstrumente bedienen werde. Die höheren Wertberichtigungen schlagen zwar auf das Kapital durch, trotzdem betrachtet sich die Bank nach wie vor ausreichend kapitalisiert. "Wir sehen jetzt keinen Kapitalbedarf", sagte Finanzvorstand Martin Grüll./rf/mik/APA/he
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AXC0215 2014-09-22/23:35