Bielefeld (ots) - Es war still geworden in letzter Zeit um Altkanzler Helmut Kohl. Jetzt bestätigen Zitate aus Gesprächen mit einem selbstgewählten Biografen, was man schon wusste: Ein verbitterter, aber kühl analytischer Ex-Regierungs- und Ex-Parteichef hält seine CDU-Nachfolge für unfähig. Kohl rechnet gnadenlos ab. Interessant daran sind zwei Dinge: Kohl, richtiger Kohls Frau Maike Richter, wollte die Veröffentlichung der Abrechnung blockieren. Beide führen einen heftigen Rechtsstreit gegen die Veröffentlichung. Nun gleitet ihnen das aus der Hand. Zweitens: Das Recht von historischen Figuren an der eigenen Geschichte ist begrenzt, selbst wenn sie eine Interpretation - und sei es durch die Ehefrau - blockieren wollen. Auch Willy Brandts Frau musste das einst lernen. Wichtig für die aktuelle Politik ist das nicht. Für das historische Wissen und dessen Analyse aber ist es von großer Bedeutung. Man muss hoffen, dass auch Gerichte dies so sehen und alle Dokumente freigeben.
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