Düsseldorf (ots) - Dass das Land die Fehlzeiten der Lehrer besser kontrollieren will, wird manchen an Ex-Kanzler Schröder erinnern, der Pädagogen einst pauschal "faule Säcke" nannte. Doch hier geht es nicht um Diffamierung, sondern um eine überfällige Initiative. In der Wirtschaft ist es längst üblich, Fehlzeiten zu erfassen und auffällige Mitarbeiter zu Rückkehr-Gesprächen zu bitten. Diese helfen Mitarbeitern, die wirklich krank sind, und erzeugen zugleich Druck auf Blaumacher. Bevor die Gewerkschaften nun die Empörungs-Maschine anwerfen, sollten sie bedenken, dass mehr Kontrolle gerade den vielen engagierten Lehrern nutzt, die immer wieder für jene faule Kollegen einspringen müssen, die sich wegen eines Tennisarms oder für jeden Schnupfen krankschreiben lassen. (Dabei fragt man sich ohnehin, welches Amtsverständnis wohl Ärzte haben, die Patienten durch großzügiges Ausfüllen von Krankenscheinen an sich binden.) Mehr Kontrolle nutzt vor allem den Schülern. NRW schneidet in vielen Schul-Vergleichen unterdurchschnittlich ab, daher sollte es alles tun, um Fehlzeiten einzudämmen. Zugleich ist zu hoffen, dass das Land die Kranken-Kontrolle einfach gestaltet, Schulleiter ersticken schon jetzt in Bürokratie.
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