Von Hans Bentzien
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im August deutlicher gesunken als erwartet. Da auch der Produktionsanstieg im Vormonat Juli etwas weniger stark als bisher angenommen war, bietet die Industrie im dritten Quartal ein wenig erfreuliches Bild. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte einen Rückgang um lediglich 1,5 Prozent vorausgesagt hatten. Den vorläufig für Juli gemeldeten Produktionsanstieg von 1,9 Prozent korrigierten die Statistiker zudem auf 1,6 Prozent.
Nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) trug die späte Lage der Sommerferien zwar erheblich zur Schwäche der Industrie bei, kann sie aber nicht vollständig erklären. Im Durchschnitt der Monate Juli und August liegt die Produktion nun um 0,7 Prozent unter dem Niveau des zweiten Quartals. Nach Veröffentlichung der Juli-Daten hatte noch ein Plus von 1,6 Prozent zu Buche gestanden. "Insgesamt ist für das gesamte dritte Quartal mit einer schwachen Produktion zu rechnen", befand das Wirtschaftsministerium.
Die Industrieproduktion sank im August gegenüber dem Vormonat um 4,8 Prozent und die Bauproduktion um 2,0 Prozent. In der Industrie gab es mit minus 8,8 Prozent den stärksten Rückgang bei den Investitionsgütern. Das lag vor allem an der Kfz-Branche, die ihre Produktion um 25,4 Prozent zurückfuhr. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 1,9 Prozent und die von Konsumgütern um 0,4 Prozent ab.
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October 07, 2014 02:08 ET (06:08 GMT)
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